Müllsammeln und Au-Spaziergang am 27.3.2022 -Kooperation mit dem Fischereiverein Klosterneuburg

Das Interesse und das Anliegen zur Erhaltung einer möglichst intakten Klosterneuburger Au eint die beiden Vereine „Fischereiverein Klosterneuburg“ und „Naturschutzbund Klosterneuburg“. So entstand, angeregt durch unseren gemeinsamen Freund DI Bernhard Ferner vom Umweltbundesamt, die Idee einer gemeinsamen Aktion in der Au: Müllsammeln und anschließende Exkursion, bei der das jeweils fachspezifische Wissen ausgetauscht werden sollte. Revierreinigungen und Austausch mit anderen Interessensgruppen sind auch wesentliche Elemente einer nachhaltigen Angelfischerei (siehe Folder/Broschüre „Angelfischerei und Nachhaltigkeit“ https://www.umweltbundesamt.at/afin).

Bei bedecktem Himmel und großer Motivation starteten  23 Erwachsene und 5 Kinder um 10 Uhr bei der „Donaustubn“ zur gemeinsamen Müllsammelaktion. Obwohl der Eindruck entstand, dass nicht allzu viel Müll herum lag, konnten doch einige Säcke gefüllt werden und sowohl viele Plastikflaschen, Aludosen und Sperrmüll als auch leider viele Batterien gesammelt werden, die wahrscheinlich von den „Rüttelmaschinen“ stammen, die vor einigen Jahren zur Sondierung von Erdölvorkommen durch die Au fuhren.

Nach der mittäglichen Stärkung (vielen Dank an den Fischereiverein, der Getränke spendierte!) erfolgte ein Rundgang durch diesen Teil des Europaschutzgebietes „Tullnerfelder Donauauen“ mit vielen Erklärungen über die verschiedenen Standorte der Au (Weiche Au, Harte Au, Altarme,…) mit vielen historischen, botanischen und zoologische Hintergründen; auch die Fischer konnten ihre Tätigkeiten und Erfahrungen erläutern und weitergeben. Der Austausch war sehr angeregt und in beiderseitiger Wertschätzung.

Das  Anliegen einer Re-Dynamisierung der Au, also einer Öffnung des Treppelweges zum Durchströmen der Altarme wurde vor Ort besprochen, gemeinsam sollen Gespräche mit den Verantwortlichen (Grundeigentümer, Wasserwirtschaft,…) als Grundlage für ein größeres Projekt gesucht werden. Das Ziel sollte sein: weitere Auflandungen (mit Sand und Schlick) verhindern, Umlagerungen und neu entstehende Schotterflächen sollten entstehen können. Das ist für viele Kies-Laicher wichtig, Weidengebüsch kann wieder keimen, Offenstandorte werden von verschiedenen, bereits in ihrem Bestand gefährdeten Pflanzen- und Tierarten angenommen..

Für Kinder gibt es im Auwald immer viel zu entdecken: sie freuten sich über Biberspuren, Biberrutschen, Schachtelhalm, Baumstämme zum drüberklettern, Spechthöhlen, Gatsch, verschiedene Schnecken (Schlammschnecken, Posthorn-,…), große alte Teichmuscheln, verschiedene Federn, Spinnen und Käfer auf Totholz, einen toten Maulwurf,….großes Schilf,…

Biberspuren Unsere Müll-Funde Stolze Muschel- und Schnecken-Entdecker*innen

Bei der Engllacke Engllacke                                                           Maja erklärt, wie die Teichmuscheln leben

      Eine alte Schwarzpappel – leider bereits Seltenheitswert!  Schuppenwurz (Lathrea squamaria)

BPWW-Projekt: „Steinreich-artenreich“ am Buchberg

Artenreiche Lesesteinriegel in der Klosterneuburger Kulturlandschaft

Am 29. und 30. Juni 2021 erforschten Schüler*innen der HBLA für Wein- und Obstbau Klosterneuburg gemeinsam mit dem Naturschutzbund Klosterneuburg den an Strauch- und besonderen Baumarten reichen Heckenzug am Buchberg.

Das Projekt „Steinreich-artenreich: Besonderheiten der Lesesteinriegel in der Weinbaulandschaft Klosterneuburgs“, das als eines der Siegerprojekte des Biosphärenpark Wienerwald- Projektwettbewerbs „15 Jahre – 15 Projekte“ hervorging und durch den NÖ Landschaftsfonds gefördert wird, führt der Naturschutzbund Klosterneuburg mit der Projektleiterin DI Wrbka-Fuchsig in Kooperation mit der HBLA durch.

Exkursion: Wiesenjuwele in Weidling, am Buchberg

Die Wanderung, an der trotz sehr wechselhaftem Wetter, ca. 20 Personen teilnahmen,  führte uns von der Weidlinger Agnesbrücke am Weidlingbach entlang, dann hinauf zum Schwarzen Kreuz, weiter durch die Weingärten auf den Klosterneuburger Buchberg. Die Führung übernahmen die Fachexperten Ass.-Prof. Dr. Thomas Wrbka, DI Ilse Wrbka-Fuchsig und Andreas Pospisil

Erster Halt war am Weidlingbach, wo die nährstoffliebende, stadtnahe Vegetation am Bach erläutert wurde. Am Weg zum Schwarzen Kreuz konnte die blütenreiche Steinmauer-Ritzenvegetation (v.a. blühendes Mauerblümchen/Zimbelkraut (Cymbalaria muralis)) bewundert werden. Beim Schwarzen Kreuz angelangt wurde die historische Entwicklung der Kulturlandschaft, im Speziellen der Weinbau-KL, dargestellt und die Aussicht auf die Wiener Pforte, ins Weidlingbachtal  und in das östliche Weinviertel genossen.

Beim Spaziergang durch die Weingärten wurde über die Bewirtschaftungsmethoden und deren Entwicklung in den letzten Jahrzehneten diskutiert. Die besonders artenreichen, mit seltenen wärmeliebenden (thermophilen) Arten von Feldgehölzen auf den meist s-exponierten Lesesteinriegeln fanden besondere Beachtung. Alte Elsbeerbäume, Wildbirnen und Steinweichsel, Weißdorn und Schlehdorn bilden die Nahrungsgrundlage für zahlreiche Tierarten.

Am Buchberg bei der Kerblwiese angekommen, wendeten wir uns gegen Westen, um die stark verbuschende Wiese in den Weingraben näher zu betrachten. Dort war 2018 die Sägeschrecke entdeckt worden.  Die Bibernellrose begann gerade zu blühen, viele Wiesenblumenarten konnten erklärt werden, einige Schmetterlingsarten trotz einsetzendem Regen noch gezeigt werden.

Entlang des weiteren Weges konnten einige artenreiche Trockenwiesen bewundert werden, dann ging es zur gemeindeeigenen Wiese am Schwahappel, wo der Erfolg der verschiedenen Pflegeeinsätze gezeigt werden konnte. Am Weidlingbach Beim Schwarzen Kreuz

Bei den thermophilen Feldgehölzen auf den mächtigen Lesesteinriegeln

Weingraben-Wiese   Bei ziemlich starkem Regen erreichten wir schlussendlich den Heurigen Trat-Wiesner.

Wanderung zu den Naturschätzen NÖ – Natur erleben im ESG Wienerwald-Thermenregion

Einladung zum Mitwandern:

Wienerwaldwiesen – Artenvielfalt in Klosterneuburg erhalten!

Freitag, 24. Mai 2019, 15.00 bis ca. 18.00 Uhr
3400 Klosterneuburg-Weidling, Schmaler Graben/ Ecke Reichergasse

Der Wienerwald ist eines der bedeutendsten zusammenhängenden Waldge-
biete Mitteleuropas. Im Wienerwald stellen aber auch die Wiesen einen
hochwertigen Naturraum dar. Zu ihrer Erhaltung werden von der Ortsgrup-
pe Klosterneuburg des Naturschutzbundes NÖ als Partner im Schutzgebiets-
netzwerk NÖ regelmäßig Pflegeeinsätze und bewusstseinsbildende Maß-
nahmen umgesetzt. Lernen Sie bei dieser geführten Wanderung besondere
Raritäten rund um die Babenberger-Stadt kennen.

Leitung
Michael Bierbaumer (Naturschutzbund, Ortsgruppe Klosterneuburg)

Veranstaltung organisiert von eNu, Energie- und Umweltagentur NÖ, Naturland NÖ; im Rahmen des Schutzgebietsmanagement

Sensationsfund im Schmalen Graben, Weidling

Bei unserem letzten „Natur fix“ am 22. August konnten wir die  sehr seltene Heuschreckenart, die Große Sägeschrecke (Saga pedo) auf der Wiese, die der Stadtgemeinde gehört, bereits zum 2.Mal in diesem Sommer entdecken und nachweisen! Weiterlesen

Natur fix am 29.6.2018 – sensationelle Entdeckung: Sägeschrecke in Klosterneuburg!

Unseren Juni- Natur fix-Termin haben wir gleich im Anschluss an unseren „Auftritt“ in der Gemeinderatssitzung geplant und sind mit einigen MitstreiterInnen/Mitfühlenden  bei herrlichem Wetter auf den Buchberg gewandert. Wir wollten uns die große Wiese, die in den Weingraben hinunterreicht, anschauen. Diese wurde in den letzten 4 Jahren nicht mehr gemäht und verbuscht zunehmend. Allerdings beherbergt sie immer noch zahlreiche seltene Kräuter, die in schönsten Farben blühten und viele Insekten anzogen!

Viele Schmetterlinge, Wildbienen und Hummeln wurden beobachtet und plötzlich erkannten wir eine Sägeschrecke auf einer jungen Schlehe!

Diese Große Sägeschrecke (Saga pedo) gehört zur größten und zugleich seltensten Insektenart Europas, die nur in wärmeliebenden Wiesen mit Gebüsch-Gruppen vorkommt und zuletzt vor mehr als 100 Jahren in Klosterneuburg am Buchberg nachgewiesen wurde! Hier dürfte es sich um das noch immer existierende, nördlichste bekannte Vorkommen des Alpenbogens (abgesehen vom Bisamberg) zu handeln.

Es war ein weibliches Exemplar, am Legestachel gut erkennbar. Angeblich gibt es fast nur weibliche Sägeschrecken, diese vermehren sich durch „Jungfernzeugung“, ein männliches Exemplar wurde nur in der Schweiz gefunden…

Dieser Fund macht klar, dass die Pflege dieser Wiese besonders sorgfältig zu erfolgen hat. Randlich hereinwachsender (Zitterpappel-)Jungwuchs kann sicher entfernt werden, auf der Wiese selbst werden kleine Strauchgruppen (als Inseln) erhalten bleiben. Die näheren Umstände der Pflege (wer wann wie) werden noch (auch in Abstimmung mit dem BPWW) besprochen.

Fotocredits: alle: Ilse Wrbka-Fuchsig

Sägeschrecke_weingrabenwiese_Buchberg_web

Sägeschrecke: Saga pedo

Auch eine Gottesanbeterin und einige seltene Schneckenarten wurden entdeckt.

Exkursionen im Mai

Im Mai und Juni ist eine besonders interessante Zeit, um durch blühende Landschaften zu wandern. Wer die Gelegenheit nutzen möchte, um auch an geführten Wanderungen teilzunehmen, hat gleich mehrere Möglichkeiten:

Besonders ans Herzen legen möchten wir generell die Exkursionen über den |naturschutzbund nö|, wobei die Exkursion am 26. Mai 2018 in Kritzendorf noch extra hervorzuheben ist, weil sie einfach „nahe liegt“ und von Mitgliedern unserer Ortsgruppe geleitet wird:
Die Wiesenjuwele am Weg von Kritzendorf nach Höflein

Wunderschöne Gelegenheiten vor allem was das Kennenlernen heimischer Orchideen betrifft, bietet das Österreichische Orchideenschutz Netzwerk (ÖON). Schon Anfang Mai geht es los mit einer Wanderung über schöne Wiesen und Wälder Richtung Höllensteinberg:
Zur Orchis pallens am Wassergspreng5. Mai 2018, 10 Uhr Parkplatz Gießhübl

Es lohnt sich, die Termine schon jetzt einzuplanen.

Natur fix im März 2018 – Ersatztermin am 7. April

Einladung zum Natur fix im März
der Naturschutzbund
Ortsgruppe Klosterneuburg

Wir treffen uns am Samstag, dem 17. März, um 14 Uhr
beim Obstlehrpfad Haschhof.

Verschoben auf: 7. April !!! Treffpunkt: Hohenauerwiese

Wir wandern gemeinsam zur Hohenauer Wiese,
diesmal mit offenen Augen für die Besonderheit der kleinen Tümpel im Wienerwald.

Auf der Hohenauer Wiese, Foto: Ilse Wrbka-Fuchsig

Mit dabei sein wird DI Ilse Wrbka-Fuchsig.

Wir sind wetterfest! Nur bei starkem Regen oder stürmischem Wetter
fällt die Wanderung leider aus.

 

 

2. Natur fix: Maria Gugging – Buchen- und Eichenwald, Geheime Kräfte der Knospen

Der 2. „Natur fix“ des Naturschutzbund Klosterneuburg führte uns durch die Wälder in Maria Gugging. Treffpunkt war bei der Lourdesgrotte. Diesen kleinen, aber stimmungsvollen Wallfahrtsort  mit Grotte und Kapelle gibt es seit 1925.

LourdesgrotteimSchnee_1_122017

Foto vom 1.12.2017, I. Wrbka-Fuchsig

Die oberhalb liegende, eingeleitete Quelle kommt aus dem Flysch-Sandstein, dessen Materialeigenschaften wir gleich beim ersten Weges-Anstieg spüren konnten. Interessant, dass mit Erklärungen von Thomas zu diesem  – für unseren Bereich sehr typischen – Gestein sogar das Verständnis für „gatschigen Weg“ steigen kann.

Unsere beiden Exkursionsleiter Johanna und Thomas führten uns durch Hallen-Buchenwälder und zu Eichen-Altbeständen am Rande der Kernzone des BPWW „Kernzone Altenberg„.
(hier kann der Folder zur Kernzone Altenberg heruntergeladen werden).

Im Wald konnten wir von Johanna einiges über die Kräfte, die in den Knospen (lat.: „gemma“) der verschiedenen Baum- und Straucharten verborgen und konzentriert sind, erfahren. Sie hatte sogar 2 Kostproben der  Tinkturen, die in der „Gemmotherapie“  verwendet werden, mit: Ahorn (schmeckte süß!) und Eiche (herb, leicht bitter).  Im Laufe der Wanderung konnten wir noch andere Knospen kosten.

Eschenknospe, Foto: J. Saueregger

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Erster „Natur fix“ – Spaziergang durch die Kritzendorfer Au am 20.1.2018

Am Samstagmorgen strahlte die Sonne auf frischverschneite Wiesen und (Au)Wälder in Klosterneuburg, doch der „Wettergott“ war uns leider nicht ganz gewogen. Der Schnee schmolz rasch dahin und um 14Uhr begann es zu regnen…

Trotzdem kamen ca. 20-25 interessierte SpaziergängerInnen, die an unserem 1. Natur fix durch die Kritzendorfer Au teilnahmen.

Strombad Krido – architektonische Einführung durch Dr. Hantschk

Nach kurzer Begrüßung durch Ilse Wrbka-Fuchsig als Leiterin der Ortsgruppe erklärte  Augustine Mühlehner anhand eines Fellstückes und eines Schädels einiges zum Biber und seiner Lebensweise. Als Leiterin des Vereins „Natur-Kunst-Vermittlung“ am Bahnhofs-Gemeinschaftsgarten Kritzendorf mit dem Kräuterstübchen machte sie auch auf ihre Auwanderungen „Biber-Dachse-Waldspuren“ (z.B. am 7.2.2018) aufmerksam.

Dr. Andreas Hantschk führte uns höchst professionell in die Geschichte und Besonderheiten der Architektur des Strombades Kritzendorf ein.  Aufgrund des Regens war der Beginn dieser Wanderung auf (halbwegs) trockenen Pfaden in der Siedlung sehr willkommen. Als überzeugter Bewohner der Au konnte er viel persönlich Erlebtes zum Besten geben und auf die Aktivitäten wie z.B. auch des Sommerfestes „Krido-Open“ aufmerksam machen.

An der Donau angekommen, hörte der Regen auf und Dr. Thomas Wrbka konnte uns mit Hilfe einiger historischer Ansichten den ursprünglichen und sich über die Jahre verändernden Lauf der Donau anschaulich erklären. Weiterlesen