Amphibienvortrag: sehr interessant und kurzweilig!

Gut besucht war der Amphibienvortrag im Kierlinger Pfarrsaal am 24.1.2023.

Prof. Dr. Walter Hödl, unser langjähriger Präsident des Naturschutzbund NÖ (nun Ehrenpräsident), zog mit seinem umfangreichen Wissen und seinen erstaunlichen und humorvollen Erfahrungsberichten seiner langjährigen Forschungen in vielen Ländern der Erde alle in seinen Bann! Vom Feuersalamander als DEN WIENERWALD-Bewohner unter den Amphibien  über die verschiedenen Krötenarten, ihren Lauten und Lebensweisen bis hin zu den alpenbewohnenden Amphibien folgten alle dem kurzweiligen Vortrag.

Die Lebensformen und deren Mundstellung, die auf die Ernährungsweise der einzelnen Larvenstadien, hier Von Feuersalamander, Teich-Molch und Erdkröte, wurde eindrücklich in Wort, Bild und Körpersprache dargestellt!

copyright:  Margit Gross

Wir sind sicher, dass dieser Vortrag zum Verständnis und der Liebe zu den Amphibien bei den Zuhörer*innen viel beigetragen hat. Wir hoffen, dass dieses auch weitergegeben wird.

Und: Teichbesitzer*innen und deren Nachbar*innen erfahren, dass Frösche zwar quaken, Erd-Kröten aber (fast) nur dann Laute von sich geben, wenn sie sich von einem gleichgeschlechtlichen Artgenossen befreien wollen…und hoffen, dass mehr Verständnis und Faszination für diese sehr gefährdete Tier-Gruppe entstehen wird!

Auf die Frage nach der Ursache für die sehr starke Gefährdung aller Amphibien wurde auf die Hautkrankheiten (eingeschleppte Pilze ) eingegangen und natürlich auch auf den enormen Lebensraum-Verlust der letzten Jahrzehnte, der leider immer noch (Schließung von „Baulücken“, Zuschütten von Teichen, Austrocknung durch Klimawandel,…) andauert!

Bei Wein und anderen Getränken sowie Kuchen und Knabbergebäck erfolgte angeregter Austausch unter all den Zuhörer*innen. Der neuen Amphibiensaison sehen wir mit dem Zuwachs an Helfer*innen positiv entgegen!

BPWW-Projekt: „Steinreich-artenreich“ am Buchberg

Artenreiche Lesesteinriegel in der Klosterneuburger Kulturlandschaft

Am 29. und 30. Juni 2021 erforschten Schüler*innen der HBLA für Wein- und Obstbau Klosterneuburg gemeinsam mit dem Naturschutzbund Klosterneuburg den an Strauch- und besonderen Baumarten reichen Heckenzug am Buchberg.

Das Projekt „Steinreich-artenreich: Besonderheiten der Lesesteinriegel in der Weinbaulandschaft Klosterneuburgs“, das als eines der Siegerprojekte des Biosphärenpark Wienerwald- Projektwettbewerbs „15 Jahre – 15 Projekte“ hervorging und durch den NÖ Landschaftsfonds gefördert wird, führt der Naturschutzbund Klosterneuburg mit der Projektleiterin DI Wrbka-Fuchsig in Kooperation mit der HBLA durch.

Orchideen und seltener Bockkäfer im Schmalen Graben in Weidling

Am Wochenende waren wir (zu zweit) im Schmalen Graben in Weidling, wo die Blüte des Purpur-Knabenkrauts (Orchis purpurea) beginnt. Gleich im Unterhang der Wiese entdeckte ich ein „Krabbeltier“ (ohne Brille erkannte ich noch nicht, ob es sich um eine interessante Spinne oder einen Käfer handelt ;)!) auf einer offenen Erdstelle dieser Trockenwiese und fotografierte es. Zu Hause konnte ich es als Bockkäfer – und zwar als „Rotbeiniger Erdbock“ (wurde inzwischen von einem Käferspezialisten bestätigt!) bestimmen. Dieser ist ziemlich selten, wärmeliebend, also vielleicht auch klimawandelbegünstigt???

Rotbeiniger Erdbock

Die Orchideen sind heuer aufgrund der Trockenheit leider eher klein, einige Rosetten von Spätfrost und Trockenheit geschädigt.

    Trotzdem konnten wir neben dem aufblühenden Purpur-Knabenkraut auch bereits verblühende Ragwurzen sehen, auch die Kugelblume blüht gerade sehr schön:

Das Große Windröschen (Anemone sylvestris) blüht auch schon sehr schön!

Zusammengefasst: diese Wiese, die der Gemeinde gehört, ist ein Schatz und bietet wirklich seltenen Tieren Lebensraum! 2018 konnten wir ja ebendort auch die Sägeschrecke finden. Die Erhaltung dieser Wiese ist also besonders wichtig.

 

Positionspapier des Naturschutzbund Klbg. zum Stadtentwicklungskonzept STEK 2030+

Grundsätzliches

Als Vertreter des Naturschutzbund Klosterneuburg ist es unsere Aufgabe, auf den Wert der Natur in Klosterneuburg für uns alle hinzuweisen und deren Entwicklungspotentiale aber auch  deren Gefährdung aufzuzeigen.

Das Gebiet der Stadtgemeinde zeichnet sich durch eine hohe landschaftliche Vielfalt aus, die durch die Lage am Nordrand des Wienerwaldes und den Übergang ins klimabegünstigte Donautal bedingt ist. Diese naturräumlichen Gegebenheiten haben – gemeinsam mit der über Jahrhunderte geübten naturverträglichen Landnutzung  – zu einer überdurchschnittliche hohen Arten- und Lebensraumvielfalt geführt, die wiederum die Grundlage eines leistungsfähigen Naturhaushaltes und damit der anerkannt hohen Lebensqualität in der viertgrößten Stadt Niederösterreichs darstellt. Diese – im Bezug zu vergleichbaren Städten –  herausragende Bedeutung der Natur schlägt sich auch in der Tatsache nieder, dass ein Großteil der Gemeindefläche Klosterneuburgs Teil internationaler Großschutzgebiete (Natura2000 Gebiete „Tullnerfelder Donauauen“ und „Wienerwald-Thermenregion“) und Modellregionen (UNESCO-Biosphärenpark Wiener Wald) ist.

 Vision 2030+

Für den STEK2030+ haben wir als Ortsgruppe der ältesten Naturschutzorganisation Österreichs folgende Vision entwickelt, die als ökologisches Leitbild der Stadtentwicklung dienen soll:

Eine ökologisch intakte Stadt Klosterneuburg 2030 ist dadurch gekennzeichnet, dass ihr Reichtum an landschaftlicher Vielfalt und Schönheit im Bestand gesichert ist. Die  Besonderheit der Stadt, die in der  Vielfalt ihrer natürlichen Lebensräumen liegt, ist Teil ihrer Identität.  Auwald, Wienerwald, Offenland und Gewässer  sind  in einem guten Erhaltungszustand und durch Grünbrücken im Siedlungsbereich miteinander verbunden. Qualitativ hochwertige Durchgrünung, Kleinstlebensräume  und große Bäume im verbauten Gebiet  gewährleisten als Trittsteinbiotope diesen Verbund der Schutzgebiete. Den Stadtbewohnern  ist die Artenvielfalt und Vielfalt der Lebensräume „vor der Haustür“ zugänglich und erlebbar. Funktionierende  lokale Ökosysteme haben allgemeine Wohlfahrtswirkung auf die  Stadt in Form verbesserter Luftreinhaltung, Klimaregulierung und fruchtbarer Böden. Dadurch sind Risiken von Schäden durch den Klimawandel  begrenzt und die Vermeidungskosten niedrig. Das Bewusstsein der Bevölkerung für den Schutz der Natur ist in dem Maß gewachsen, in welchem die Gemeinde Aufmerksamkeit auf  ihre Naturschätze und die Einzigartigkeit des Klosterneuburger Lebensraumes lenkt. Die gute Naturausstattung im verbauten Bereich fördert das Verständnis für deren Sinn durch Erfahrbarkeit im Alltag. Es stehen ausreichend landwirtschaftlich nutzbare Flächen zur Verfügung, sowohl im Erwerbsbereich für die regionale Versorgung der Stadt als auch auf kleinen Flächen für private Selbstversorgung und Gemeinschaftsgärten.

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Nachlese Wolfsvortrag Kritzendorf – Unterstützung der Landwirte gefordert!

Eine ausführliche Nachlese und weitere Infos über den Wolf gibt es auf der HP des Naturschutzbund:
https://naturschutzbund.at/newsreader-346/items/der-wolf-in-klosterneuburg-gut-besuchte-infoveranstaltung.html
Auch in den Bezirksblättern ist ein guter Artikel erschienen:
https://www.meinbezirk.at/klosterneuburg/c-lokales/vortrag-der-wolf-in-klosterneuburg_a3037287

Hier noch meine Kurzzusammenfassung:
Die Veranstaltung war sehr gut besucht, insgesamt ca. 200 Personen.
Es waren Naturschützer, besorgte und interessierte Bürger, Kinder, Hundebesitzer, Landwirte, Jäger und Forstwirte anwesend.

Vortrag Univ.Prof. Dr.Kotrschal (UniWien, WSC Ernstbrunn): Wolf als Lebewesen und Entwicklung Zusammenleben mit dem Menschen (Wolf und Hund), Verhaltensunterschiede; Herkunft der Wölfe in Ö,…

Vortrag Dr. Rauer (VetMed, Wolfsbeauftragter): neueste Info zum Wolf in Österreich, rechtlicher Rahmen;

Beitrag Mag. Pichler (WWF, Wolfsbeauftrgater): sehr praxisorientiert; zeigt Elektrozaun, der sich in der CH bewährt hat; er hat in den letzten Jahren die Schweiz und Deutschland u. andere Länder bereist, um vor Ort zu lernen, wie man dort mit der Herausforderung des Herdenschutzes umgeht.
In diesen Ländern gibt es schon seit Jahren Erfahrung mit Wölfen. Er hat auch einen Elektrozaun mitgebracht, der dort gute Dienste leistet.

 

 

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Der Wolf in Klosterneuburg – Informationsabend am 12.11. 2018 um 19Uhr im Amtshaus Kritzendorf

Öffentlich

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Der Wolf wird in Niederösterreich wieder heimisch. Auch in Klosterneuburg und Umgebung war in den letzten Wochen seine Anwesenheit zu bemerken. Die Rückkehr der EU-weit streng geschützten Art führt nicht nur zu Begeisterung sondern auch zu Vorbehalten und Ängsten. Was hat es mit dem Wolf in unseren Wäldern auf sich? Sind die Sorgen berechtigt? Die Wolfsexperten Dr. Kurt Kotrschal und Dr. Georg Rauer geben Antworten auf diese und weitere Fragen zum Wolf.

Ort: Amtshaus Kritzendorf

 

Stadtwald: Fällungen erfolgt, Rückeweg gebaut!

Leider wurde es Mitte Juli doch noch Realität: der Rückeweg – eine „vorübergehende“ Forststraße zum Abtransport von Holz –  wurde gebaut!

Ein ca. 4m breiter Weg mit je ca. 2m breiten Böschungsanschnitten wurde in den Wald mit rel. großen Maschinen hineingebaut. Dafür mussten bereist viele gesunde Laubbäume (keine Eschen!!!, sondern Hainbuchen, Buchen, Ahorn und Elsbeere!) fallen.

Zwar nicht von unten (AUVA, Bach), sondern von oben, vom Haschhof! Ca. in der Mitte der Straße zur Kompostanlage, entlang derer bereits im Vorjahr massive Schlägerungen erfolgten, wurde der neue Rückeweg (oberhalb der großen Wiese) in den Wald angelegt.

Fotos:

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Es drängen sich folgende Fragen auf, die die Verantwortlichen möglichst rasch beantworten sollten:

  • Folgt diesem bereits sehr schmerzlichen Eingriff nun noch ein weiterer???
  • Werden „nur“ die im untersten Hangbereich befindlichen Eschen und die im Mittelhang stehenden standortsfremden Lärchen und Föhren gefällt oder erfolgt im gesamten Wegebereich eine „Wegesicherung“, obwohl dort gesunde Buchen und Hainbuchen, auch einige Elsbeeren (!) stehen????
  • Wann wird dieser Weg wieder als beschaulicher Wanderweg zu nutzen sein???
  • Wird unser aller Gemeindewald jemals ein artenreicher, gesunder Wald mit unterschiedlichen Altersklassen und einer vielfältigen Tierwelt sein, den unsere Kinder und Enkelkinder wenigstens genießen werden können???

Es ist erschütternd mit anzusehen, wie ein kleiner, aber oft genutzter Wanderweg angeblich zum Schutz der Wanderer in diese zerwühlte Stätte verwandelt wird!!

Wie in anderen Teilen NÖ mit Waldsperren umgegangen wird, konnten wir in der Umgebung von Lunz am See beobachten: hier gilt der Wald nur während der Arbeitszeiten als gesperrt, am Wochenende ist das Betreten und benützen der Wanderwege gestattet!

 

 

Wie sich der natürliche Jungwuchs entwickeln wird, ist auf den neuesten Schlägerungen am Haschhof zu beobachten: lauter junge Eschen (!!!) und Neophyten: Robinie, Kanadische Goldrute,…

 

Pflegeeinsatz auf der Hohenauer Wiese

Unser nächster Pflegeeinsatz findet am 7. April 2018 auf der Hohenauer Wiese statt. Das ist der Ersatztermin für den wegen Schlechtwetters verschobenen Termin am 17. März.

Treffpunkt ist um 10 Uhr beim Schranken in der Haschhofstraße.

Bitte um Anmeldung bei Ilse: ilse.wrbka-fuchsigatspeed.at

2. Natur fix: Maria Gugging – Buchen- und Eichenwald, Geheime Kräfte der Knospen

Der 2. „Natur fix“ des Naturschutzbund Klosterneuburg führte uns durch die Wälder in Maria Gugging. Treffpunkt war bei der Lourdesgrotte. Diesen kleinen, aber stimmungsvollen Wallfahrtsort  mit Grotte und Kapelle gibt es seit 1925.

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Foto vom 1.12.2017, I. Wrbka-Fuchsig

Die oberhalb liegende, eingeleitete Quelle kommt aus dem Flysch-Sandstein, dessen Materialeigenschaften wir gleich beim ersten Weges-Anstieg spüren konnten. Interessant, dass mit Erklärungen von Thomas zu diesem  – für unseren Bereich sehr typischen – Gestein sogar das Verständnis für „gatschigen Weg“ steigen kann.

Unsere beiden Exkursionsleiter Johanna und Thomas führten uns durch Hallen-Buchenwälder und zu Eichen-Altbeständen am Rande der Kernzone des BPWW „Kernzone Altenberg„.
(hier kann der Folder zur Kernzone Altenberg heruntergeladen werden).

Im Wald konnten wir von Johanna einiges über die Kräfte, die in den Knospen (lat.: „gemma“) der verschiedenen Baum- und Straucharten verborgen und konzentriert sind, erfahren. Sie hatte sogar 2 Kostproben der  Tinkturen, die in der „Gemmotherapie“  verwendet werden, mit: Ahorn (schmeckte süß!) und Eiche (herb, leicht bitter).  Im Laufe der Wanderung konnten wir noch andere Knospen kosten.

Eschenknospe, Foto: J. Saueregger

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Erfolgreiche Wiesenpflege in Weidling im Gschwend

Am Samstag, 1.April 2017 haben wir eine verbuschende Trockenwiese im Rahmen des Projektes „Wiesenmanagement Klosterneuburg“, gefördert vom Land NÖ, Abt. Naturschutz und der EU,  gepflegt.

Bei herrlichem Wetter fanden sich zahlreiche Helfer am oberen Ende des Gschwendgrabens ein. Nach einigen Arbeitsstunden war die mit aufkommenden Sträuchern und  z.T. dichtem Reitgras zuwachsende Wiese gemäht und das Heu weg gerecht. Nun ist wieder eine Wiese bereit, zahlreichen besonderen Pflanzen, Schmetterlinge, Heuschrecken u.a. einen Lebensraum zu bieten.

https://www.facebook.com/naturschutzbundnoe/?fref=ts.