Orchideen und seltener Bockkäfer im Schmalen Graben in Weidling

Am Wochenende waren wir (zu zweit) im Schmalen Graben in Weidling, wo die Blüte des Purpur-Knabenkrauts (Orchis purpurea) beginnt. Gleich im Unterhang der Wiese entdeckte ich ein „Krabbeltier“ (ohne Brille erkannte ich noch nicht, ob es sich um eine interessante Spinne oder einen Käfer handelt ;)!) auf einer offenen Erdstelle dieser Trockenwiese und fotografierte es. Zu Hause konnte ich es als Bockkäfer – und zwar als „Rotbeiniger Erdbock“ (wurde inzwischen von einem Käferspezialisten bestätigt!) bestimmen. Dieser ist ziemlich selten, wärmeliebend, also vielleicht auch klimawandelbegünstigt???

Rotbeiniger Erdbock

Die Orchideen sind heuer aufgrund der Trockenheit leider eher klein, einige Rosetten von Spätfrost und Trockenheit geschädigt.

    Trotzdem konnten wir neben dem aufblühenden Purpur-Knabenkraut auch bereits verblühende Ragwurzen sehen, auch die Kugelblume blüht gerade sehr schön:

Das Große Windröschen (Anemone sylvestris) blüht auch schon sehr schön!

Zusammengefasst: diese Wiese, die der Gemeinde gehört, ist ein Schatz und bietet wirklich seltenen Tieren Lebensraum! 2018 konnten wir ja ebendort auch die Sägeschrecke finden. Die Erhaltung dieser Wiese ist also besonders wichtig.

 

Erneute Fällungen im Stadtwald zur Vogel-Brutzeit – Offener Brief

Nachdem uns von aufgebrachten Anrainern des Stadtwaldes in Kierling von neuerlichen Fällungen im Steilhangbereich zum Kierlingbach beim Stollhof (AUVA-Liegenschaft) berichtet wurde, veröffentlichte die OG Klosterneuburg am 8.4.2020 folgenden Brief:

Offener Brief an:

Hrn. Bürgermeister Mag. Stefan Schmuckenschlager

Hrn. Vizebürgermeister Mag. Roland Honeder

Hrn. Stadtrat für Stadtplanung und Umweltschutz Mag. Sepp Wimmer

Erneute Fällungen im Stadtwald zur Vogel-Brutzeit

Wieder werden ältere Bäume zu Beginn der Vogelbrutzeit Anfang April gefällt!

Im Stadtwald Klosterneuburg wurde in den letzten Wochen ein neuer Rückeweg parallel zum erst vor kurzem angelegten Rückeweg im Steilhang oberhalb des Kierlingbaches beim Stollhof (AUVA) angelegt. Viele Altbäume wurden gefällt.

Man fragt sich, wozu diese Maßnahmen und warum gerade jetzt??? Die Bäume, wären sie vom Eschentriebsterben befallen, stellen sicher keine Gefahr dar, da sie beim Umstürzen keinerlei Wege und damit auch keine Menschen gefährden würden. Im Gegenteil: Sie sichern den Steilhang und beschatten den Bach, was bei zunehmender Klimaerwärmung wichtig ist! Außerdem haben bereits Vögel zu brüten begonnen, eine Kleiber-Höhle wurde zB. in einem der Bäume entdeckt.

Der bereits länger bestehende Rückeweg wurde verbreitert und der Böschungseinschnitt „ertüchtigt“ (neu abgegraben), der wertvolle Waldboden wieder durchwühlt und verdichtet. Die Föhren und Lärchenstangen wurden z.T. so nahe am Wurzelbereich abgegraben, dass diese nun bei Starkwind auf den Weg zu fallen drohen.

Die vom Naturschutzbund Klosterneuburg bereits 2018 gesammelten Unterschriften von fast 750 Bürger*innen mit der Bitte um eine schonende Waldbewirtschaftung in unser aller Gemeindewald und der Ruf nach Aufhebung der nunmehr 2jährigen Sperre des wichtigen Erholungs- und Wohlfahrtswaldes der Stadt wurden leider wieder ignoriert.

Daher fordern wir die sofortige Einstellung dieser Maßnahmen und eine naturverträgliche Waldbewirtschaftung! Dieser Wald dient laut Waldentwicklungsplan der Wohlfahrtsfunktion und ist als solcher, nicht als Wirtschaftswald, zu behandeln!! Die Aufhebung der Waldsperren ist ein Gebot der Stunde, da jeder Weg, der in diesen schwierigen Zeiten der Erholung der Bürger*innen Klosterneuburgs dient, wichtig ist.

Mit der Bitte um Beantwortung der Fragen und Einstellung der Maßnahmen

verbleibe ich mit freundlichen Grüßen

DI Ilse Wrbka-Fuchsig im Namen der Ortsgruppe Klosterneuburg des I naturschutzbund nö I

Ein neu angelegter Rückeweg im Hang zum Bach hinunter ermöglichte die neuen Fällungen. Wer dort vor eventuell umstürzenden Bäumen geschützt werden muss, ist nicht erklärbar!

Der bereits bestehende Rückeweg wurde verbreitert bzw. der Böschungs-anschnitt „ertüchtigt“, sodass die oberhalb stehenden Föhren nun umsturzgefährdet sind.

Neujahrsspaziergang in der Au – Pionierinsel und Strandbadsiedlung

Galerie

Diese Galerie enthält 4 Fotos.

Der erste gemeinsame Spaziergang der Ortsgruppe Naturschutzbund Klosterneuburg im Jahr 2020 führte uns in die Au.  An der Donau und an den Augewässern kann man auch im Winter schöne Naturbeobachtungen erleben: gleich zu Beginn unseres Weges von der Haassiedlung zur … Weiterlesen

Erfolgreicher Pflegeeinsatz am Schwahappel, Weidling am 12.10.2019

Das Biosphärenpark Wienerwald-Management hat im Rahmen ihres Projektes Biosphere Volunteer II diesen Pflegeinsatz am Buchberg organisiert und gemeinsam mit dem Naturschutzbund Klosterneuburg zur Teilnahme eingeladen.

Zu Neunt haben wir das bereits seit 15 Jahren nachgewachsene Gebüsch zum Großteil entfernt, damit sich die artenreiche Glatthaferwiese mit zahlreichen in Ihrem Bestand bereits gefährdeten Wiesenblumen mit seltenen Orchideen weiter ausbreiten kann.

Die fleißigen Akteure/innen!

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Bogensportpark Kahlenberg

Das Bogenschießen ist eine Trendsportart geworden. Das haben auch die Betreiber der „Erlebniswelt Kahlenberg“, die bereits den Hochseilgarten führen, gewusst und ziemlich unbeachtet aller Öffentlichkeit, in Absprache mit dem Grundbesitzer Stift Klosr´terneuburg, eine Anlage mit (vorerst) 2 Bogenschießparcours quer durch den Erholungswald Kahlenberg vom Josefsberg bis fast zur Schönstatt/Sulzwiese auf Klosterneuburger Seite errichtet. Bewilligungen waren anscheinend nicht viele nötig, vom TÜV (Technischer Überwachungsverein als techn. Überprüfungsverein) und Bezirksförster ist alles abgenommen worden.

An und für sich ist der Bogensport ja eine durchaus angenehme, gesundheitsfördernde Sportart, mit der die Naturbegeisterung sogar gefördert werden könnte, da man/frau ja durch schöne Buchenwälder geführt wird.

Nur , wie fast immer,  WIE es ausgeführt wird, ist leider zu kritisieren!

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Zur Aufforstung „Generationenwald“ am Haschhof, Gemeindewald

Zusammenfassung der Begehung der Aufforstung „Generationenwald“

 am Haschhof am 3.7.2019:

Ilse Wrbka-Fuchsig (OG Klbg, Naturschutzbund NÖ; Verfasserin und Bildautorin dieser Seiten), Uli Kobrna (StR Grüne)

Vom Gegenhang, oberer Ölberg

Von den 6000 in Reih- und Glied mit einem Abstand von 160 – max. 250cm (!!!)  gepflanzten Bäumchen sind zur Begehungszeit ein großer Teil (1/6tel?) bereits vertrocknet, genaue Erhebungen und Dokumentation des Ausfalls sollte im September erfolgen!

Vertrocknete Jung-Bäume in der Hülle   Gepflanzter Ahornbaum ist weit weniger vital, wie die daneben aufkommende Naturverjüngung mit Ahorn und Eichen

Resumee: PR-Gag, um sich „Klimafreundlich“ zu geben:

von Generationenwald kann nicht gesprochen werden, eher „Generationenforst“:

  • Bis da wirklich ein Wald daraus wird, der halbwegs klimaregulierende Funktionen erfüllen kann, vergehen noch mind. 30-50 Jahre!
  • Die Aufforstung im Verband 2m mal 2m erfordert eine Entnahme von Bäumen nach einigen Jahren, da sie sonst zu eng stehen (also warum nicht gleich ein größerer Pflanzabstand?)
  • Die von selbst aufkommende Naturverjüngung hätte denselben, wenn nicht sogar besseren, Erfolg
  • Von den 6000 Bäumen waren 3000 von Universal gespendet, auch andere Förderungen wurden dafür bezogen
  • Von Kindern gepflanzten Bäumen oder irgendwelchen Zuordnungen zu Schulklassen etc ist nichts zu bemerken…

 

  • Wichtiger wäre es:
    • die Bemühungen zur Erhaltung alter, funktionstüchtiger Wälder und Stadtbäume zu intensivieren und eine schonende, nachhaltige Waldbewirtschaftung der eigenen Wälder durchzuführen (also das Geld eher für eine schonende Bewirtschaftung, die evtl. teurer, aber sinnvoller und nachhaltiger ist, einzusetzen!)
    • Einen Teil des Stadtwaldes als Naturwaldzelle zu schützen, damit es noch Altbäume und Totholz gibt, das für die meisten, vom Aussterben bedrohten, Käferarten so wesentlich ist!
    • Auf die Wichtigkeit des großteils (noch) intakten Ökosystems Wienerwald (mit seinen über Mykorrhiza einzigartig miteinander verbundenem, komplexen Wurzelsystem und einem intakten Boden!) hinzuweisen
  • Prinzipiell sind Aufforstungen weltweit wichtig, v.a. dort, wo der Mensch bereits zu viel gerodet hat – Regenwälder, abgeholzte Inseln,…in Europa: v.a. in den Städten!!!
  • Noch wichtiger ist aber weltweit die Erhaltung der noch vorhandenen Wälder!!!

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Einladung zur Wanderung und Pflegeeinsatz auf der Hohenauerwiese am 3.August 2019

Geführte Wanderung mit Neophytenbekämpfung

In Kooperation mit dem Biosphärenpark Wienerwald-Management wandern wir von Weidling durch den Rotgraben durch schöne Buchenwälder zur Hohenauer Wiese und erzählen  unterwegs spannende Geschichten zu verschiedenen Pflanzen- und Tierarten. Auf der Wiese angekommen wartet eine regionale Jause aus dem Wienerwald und Wein vom Stift Klosterneuburg. Nach der Stärkung entfernen die Teilnehmer gemeinsam die Neophyten und erhalten so die Artenvielfalt der Wiese.

Für eine regionale Bio-Jause und Getränke sorgen das Biosphärenpark Wienerwald Management und das Stift Klosterneuburg.

Wetterbedingt kann es zu Änderungen kommen, daher wird eine Anmeldung empfohlen.

Info & Anmeldung: 02233/54187, office@bpww.at.

Kontakt beim Pflegetermin: 0676/81 22 04 – 03 (Mag. Johanna Scheiblhofer)

Bitte mitbringen: Arbeitshandschuhe, festes Schuhwerk

Treffpunkt 09.00 Uhr bei der Kirche Weidling

Exkursion: Wiesenjuwele in Weidling, am Buchberg

Die Wanderung, an der trotz sehr wechselhaftem Wetter, ca. 20 Personen teilnahmen,  führte uns von der Weidlinger Agnesbrücke am Weidlingbach entlang, dann hinauf zum Schwarzen Kreuz, weiter durch die Weingärten auf den Klosterneuburger Buchberg. Die Führung übernahmen die Fachexperten Ass.-Prof. Dr. Thomas Wrbka, DI Ilse Wrbka-Fuchsig und Andreas Pospisil

Erster Halt war am Weidlingbach, wo die nährstoffliebende, stadtnahe Vegetation am Bach erläutert wurde. Am Weg zum Schwarzen Kreuz konnte die blütenreiche Steinmauer-Ritzenvegetation (v.a. blühendes Mauerblümchen/Zimbelkraut (Cymbalaria muralis)) bewundert werden. Beim Schwarzen Kreuz angelangt wurde die historische Entwicklung der Kulturlandschaft, im Speziellen der Weinbau-KL, dargestellt und die Aussicht auf die Wiener Pforte, ins Weidlingbachtal  und in das östliche Weinviertel genossen.

Beim Spaziergang durch die Weingärten wurde über die Bewirtschaftungsmethoden und deren Entwicklung in den letzten Jahrzehneten diskutiert. Die besonders artenreichen, mit seltenen wärmeliebenden (thermophilen) Arten von Feldgehölzen auf den meist s-exponierten Lesesteinriegeln fanden besondere Beachtung. Alte Elsbeerbäume, Wildbirnen und Steinweichsel, Weißdorn und Schlehdorn bilden die Nahrungsgrundlage für zahlreiche Tierarten.

Am Buchberg bei der Kerblwiese angekommen, wendeten wir uns gegen Westen, um die stark verbuschende Wiese in den Weingraben näher zu betrachten. Dort war 2018 die Sägeschrecke entdeckt worden.  Die Bibernellrose begann gerade zu blühen, viele Wiesenblumenarten konnten erklärt werden, einige Schmetterlingsarten trotz einsetzendem Regen noch gezeigt werden.

Entlang des weiteren Weges konnten einige artenreiche Trockenwiesen bewundert werden, dann ging es zur gemeindeeigenen Wiese am Schwahappel, wo der Erfolg der verschiedenen Pflegeeinsätze gezeigt werden konnte. Am Weidlingbach Beim Schwarzen Kreuz

Bei den thermophilen Feldgehölzen auf den mächtigen Lesesteinriegeln

Weingraben-Wiese   Bei ziemlich starkem Regen erreichten wir schlussendlich den Heurigen Trat-Wiesner.