Erster „Natur fix“ – Spaziergang durch die Kritzendorfer Au am 20.1.2018

Am Samstagmorgen strahlte die Sonne auf frischverschneite Wiesen und (Au)Wälder in Klosterneuburg, doch der „Wettergott“ war uns leider nicht ganz gewogen. Der Schnee schmolz rasch dahin und um 14Uhr begann es zu regnen…

Trotzdem kamen ca. 20-25 interessierte SpaziergängerInnen, die an unserem 1. Natur fix durch die Kritzendorfer Au teilnahmen.

Strombad Krido – architektonische Einführung durch Dr. Hantschk

Nach kurzer Begrüßung durch Ilse Wrbka-Fuchsig als Leiterin der Ortsgruppe erklärte  Augustine Mühlehner anhand eines Fellstückes und eines Schädels einiges zum Biber und seiner Lebensweise. Als Leiterin des Vereins „Natur-Kunst-Vermittlung“ am Bahnhofs-Gemeinschaftsgarten Kritzendorf mit dem Kräuterstübchen machte sie auch auf ihre Auwanderungen „Biber-Dachse-Waldspuren“ (z.B. am 7.2.2018) aufmerksam.

Dr. Andreas Hantschk führte uns höchst professionell in die Geschichte und Besonderheiten der Architektur des Strombades Kritzendorf ein.  Aufgrund des Regens war der Beginn dieser Wanderung auf (halbwegs) trockenen Pfaden in der Siedlung sehr willkommen. Als überzeugter Bewohner der Au konnte er viel persönlich Erlebtes zum Besten geben und auf die Aktivitäten wie z.B. auch des Sommerfestes „Krido-Open“ aufmerksam machen.

An der Donau angekommen, hörte der Regen auf und Dr. Thomas Wrbka konnte uns mit Hilfe einiger historischer Ansichten den ursprünglichen und sich über die Jahre verändernden Lauf der Donau anschaulich erklären. Weiterlesen

Biosphärenpark Wienerwald zeichnet Johanna Saueregger aus

Forstdirektor der Stadt Wien DI Andreas Januskovecz, LH-Stellvertreter Dr. Stephan Pernkopf, Biosphärenpark Direktor Dr. Herbert Greisberger und LAbg. Bürgermeister Christoph Kainz gratulieren Johanna Saueregger (Mitte) aus Klosterneuburg zur Auszeichnung „Freiwillige des Jahres“. Foto: BPWW/N. Novak

Im Biosphärenpark Wienerwald gibt es viele artenreiche Offenlandflächen, die durch Nutzungs-Aufgabe, Verbrachung, Verbuschung oder Verwaldung bedroht sind. Im Projekt „BiosphereVolunteer“ setzt sich das Biosphärenpark Wienerwald Management gemeinsam mit Freiwilligen für die Erhaltung und den Schutz dieser wertvollen Lebensräume ein.

Im Rahmen des Neujahrsempfangs des Biosphärenpark Wienerwald Managements am 16.1.2018 in Pfaffstätten wurde die Auszeichnung „Freiwillige des Jahres“ an Vereine, Schulen und Einzelpersonen für deren Einsatz zum Erhalt schützenswerter Naturjuwele im Biosphärenpark Wienerwald übergeben. In der Kategorie „Privatpersonen“ wurde die Urkunde an Johanna Saueregger überreicht.

Johanna Saueregger ist in unserer Ortsgruppe  seit der Gründung sehr aktiv. Die Erhaltung der Artenvielfalt, im Besonderen unserer artenreichen Wiesen in Klosterneuburg, ist ihr ein großes Anliegen. Sie wirkte bei jedem Pflegetermin  beim Entbuschen und Mähen tatkräftig mit. Für dieses Engagement sowie für ihre regelmässige Unterstützung unserer Naturschutzgruppe durch wunderschöne Fotos, Layoutmitwirkung bei sämtlichen Druckwerken, die Verfassung regelmäßiger Blogbeiträge hier und die Vertretung unserer Ortsgruppe bei der Orchideenausstellung  wurde sie ausgezeichnet. Wir gratulieren herzlich!

Termine 2018

Natur fix:

Sa. 20.Jänner 2018: 14Uhr Treffpunkt beim Kräuterstübchen am Bahnhof Kritzendorf; Abschluss der Wanderung in der Pizzeria „Trattoria Da Conte“ (ca. 16:00/16:30Uhr)

Sa. 17.Februar 2018:  Gugging, 14Uhr: Treffpunkt noch offen

Vorträge:

Mo. 5.März 2018 : 19:00 Uhr im Pfarrsaal Kierling: „Wiesenschätze in Klosterneuburg-Kierling“ – Wiesentypen, Wiesenpflanzen, Schmetterlinge,…

Fr. 16.März 2018:  19:30 Uhr im Amtshaus Kritzendorf: „Wiesenschätze in Klosterneuburg-Kritzendorf“ – Wiesentypen, Wiesenpflanzen, Schmetterlinge,…

„Natur – Fix“ – unser neues Angebot für alle Interessierten in und um Klosterneuburg!

„Man schützt nur, was man liebt, man liebt nur, was man kennt“ – ganz nach dem Zitat von Konrad Lorenz wollen wir möglichst Viele mit unserer Naturbegeisterung anstecken und hoffen, dass ein sensibler, achtvoller Umgang mit der Natur bald noch mehr Menschen ein Bedürfnis wird.

Um dies zu erreichen und unsere Ortsgruppe des Naturschutzbund NÖ in weiteren Kreisen bekannt zu machen, haben wir beschlossen, 2018 ein besonderes Angebot bereit zu stellen:

Jeden 3. Samstag im Monat findet um 14 Uhr eine  Familienwanderung (1,5-3h) mit  Einkehrmöglichkeit am Ende statt

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Buchbergspaziergang am Sa. 25.11.2017- Naturwaldzelle im Nebel

Am Samstag um 10 Uhr trafen sich 10 Mitglieder der Ortsgruppe Klosterneuburg des Naturschutzbund NÖ beim Oberen Stadtfriedhof um den besonderen Waldbestand am Buchberg zu erforschen.  Der erste Stopp unseres Spazierganges war auf der verbrachenden Wiese (z.T. Stiftsgrund; zum Weingraben hinunterziehend; dringender Handlungsbedarf: wenn nächstes Jahr nicht gemäht wird, ist diese (noch) artenreiche Wiese nur mehr „Buschland“), vorbei an der uralten, wunderschönen Holzbirne (Naturdenkmal, Urform unserer Birnensorten) ging es zu unserem Hauptziel, den Altbaum- und Totholzbeständen im Ahorn-Lindenwald am Abhang zum Reihergraben. Weiterlesen

Wiesenpflege im Gschwendtgraben in Weidling

Am 14.Oktober wurde die Wiese im Gschwendtgraben ebenfalls gemäht und gerecht. Diese Waldwiese zeichnet sich durch einen artenreichen Waldsaum mit wärmeliebenden Pflanzen, einer Trockenwiese und einer Kohldistelreichen Feuchtwiese im Unterhang aus. Diese Verzahnung verschiedener Wiesentypen auf so kleinem Raum ist besonders selten und erhaltenswert. Bei herrlichem Herbstwetter hat die Arbeit Freude bereitet und die Muskeln trainiert! Kleine Teilbereiche der Wiese blieben bewusst stehen, damit  in den Stängeln Insekten den Winter überstehen können!

Der Pflegeeinsatz fand im Rahmen des Projekts „Wiesenmanagement in der Gemeinde Klosterneuburg, Europaschutzgebiet Wienerwald-Thermenregion“ statt – gefördert vom Land Niederösterreich und der EU.

Vorher: am Anfang schien es kaum bewältigbar:

 

Bei der Mahd_2 Beginn_1

Bei der Mahd_3

© Ilse Wrbka-Fuchsig

Wohlverdiente Jause:

Jause_1

© Ilse Wrbka-Fuchsig

Pause im Heu:

UschiIlse_2_MG  © Margit Gross

Und dann haben wir doch noch die ganze Wiese geschafft (bis auf kleine Bestände, die wir absichtlich stehen ließen, damit Insekten an und in ihren Stängeln überwintern können!)! Erschöpft, aber sehr zufrieden:

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© Margit Gross

Durch unsere Mahd und das Wegrechen des Heus wurde die Entwicklung zur artenreichen Trockenwiese ermöglicht. Auf dieser werden sich noch mehr Schmetterlinge und Wildbienenarten, als bisher wohlfühlen!

 

© Ilse Wrbka-Fuchsig

Naturwaldzelle am Buchberg

Am Buchberg in Klosterneuburg, dem Hangrücken zwischen dem Weidling- und Kierlingtal, befindet sich ein besonderer Waldbestand, der sich vor allem durch seinen guten naturnahen Zustand mit vielen Altbäume und dem besonderen  Alt- und „Tot“holzreichtum (Xylobionte Käfer, darunter auch wieder FFH-Arten!!!) auszeichnet. Daher entstand bereits 2016 die Idee, diesen besonderen Wald als Naturwaldzelle auszuweisen und eine freiwillige Außer-Nutzung Stellung durch die Stadtgemeinde zu erreichen.

Dieser ca.  0,2 ha große Laubwald mit schönen, alten Eichen, Linden und Ahorn repräsentiert  einen Waldtyp, der als prioritär zu schützen einzustufen ist. Es handelt sich um einen Übergang zwischen zwei Lebensraumtypen der FFH-Richtlinie : einen wärmeliebenden Elsbeeren-Traubeneichenwald (91M0 = Sorbo- torminali-Quercetum , eine seltene wärmeliebende Waldgesellschaft im sogenannten randpannonischen Gebiet Ostösterreichs, hier im Stadtwald nur auf den Oberhängen anzutreffen) und einen Ahorn-Lindenwald (9180 = Aceri-Tilietum platyphylli ),  eine Waldgesellschaft auf wärmebegünstigten nährstoffreichen, aber steinigen Hängen, hier im Stadtwald v.a. am Mittelhang an den thermophilen Eichenwald anschließend.

Im Europaschutzgebiet Natura 2000 MÜSSEN diese sogenannten prioritär zu schützenden Lebensraumtypen der FFH-Richtlinie geschützt werden!!!

Der Wald befindet sich im Besitz der Stadtgemeinde. Das erste Gespräch fand am 23.11.2016 mit Herrn StR Honeder, Herrn Lung (Leiter des Marktamtes, zuständig für die Bewirtschaftung der gemeindeeigenen Forstflächen) und Herrn Ing. Gatterbauer (BFW: Bundesforschungs- und Ausbildungszentrum für Wald, Naturgefahren und Landschaft; er berät die SG Klosterneuburg) statt.
Nachdem Hr. Lung v.a. die Wichtigkeit der Wirtschaftlichkeit des gemeindeeigenen Waldes hervorhob und die Eignung als Naturwaldzelle bezweifelte, einigte man sich auf einen Begehungstermin vor Ort gemeinsam mit dem Naturwaldreservat-Experten des BFW DI Dr. Georg Frank im Juni.

Am 13.Juni  waren Thomas, Uschi und Ilse mit Hrn. Lung, und den zwei Herren vom BfW (DI Dr. G. Frank u. Hr. Ing. Gatterbauer) am Buchberg, in dem von uns als Naturwaldreservat vorgeschlagenen Traubeneichen-Elsbeeren-Wald unterwegs.
Georg Frank befand diesen Waldbestand als gut geeignet, um als Naturwaldzelle in das österreichische Naturwaldprogramm (siehe:  https://www.naturwaldreservate.at/index.php/de/nwr-programm ) aufgenommen zu werden, auch deshalb, weil er repräsentativ für diesen Waldtyp ist.  Die Abgrenzung und die Erschließungsmöglichkeit (für forstliche Bringungsmaßnahmen des unterliegenden Waldstückes –Hrn. Lung´s wichtigstes Anliegen  – sowie die Sicherheit der Häuser müssten bedacht werden.

Das Gespräch war sehr positiv, die Stadt wird in diesem Oberhangbereich in den nächsten zwei Jahren keine Schlägerungen durchführen (auch die alten Eschen dürfen stehenbleiben, da kein Weg in der Nähe ist.).

Jetzt wird es davon abhängen, ob das Naturwaldprojekt vom Ministerium weitergeführt wird (dies soll bis Ende 2017 geklärt sein) und ob innerhalb der Gemeinde die Einrichtung eines Naturwaldreservats politisch gewollt wird. Die Ortsgruppe Klosterneuburg wird sich jedenfalls dafür einsetzen, denn einer Biosphärenpark-Gemeinde stünde es gut an, durch den freiwilligen Schutz eines kleinen Bruchteils des Stadtwaldes vorbildlich aktiv zu werden und dem Beispiel von anderen BP-Städten(Bad Vöslau, Mödling, Perchtoldsdorf) zu folgen!

Die Stadtgemeinde Klosterneuburg könnte stolz darauf sein,  einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung der Biodiversität unserer Wälder zu leisten und  die Vielfalt  auch für nächste Generationen zu bewahren und erlebbar zu machen.

 

Eschentriebsterben – aktuelle Waldsperren – differenzierte Betrachtung

Das Eschen-Triebsterben, das von einem Pilz (Stengelbecherchen) hervorgerufen wird, ist ernst zu nehmen. Allerdings benutzen viele Waldbesitzer/-Bewirtschafter dieses als willkommene Möglichkeit, Wanderer, Mountainbiker etc. aus dem Wald fernzuhalten. Das komplette Entfernen aller Eschen hat sich als völlig falsche Maßnahme erwiesen, da besonders gesunde Bäume als resistente Genreserve gesucht sind!
Auch auf dem Buchberg in Klosterneuburg wurde von der Stadtgemeinde eine viermonatige Sperre verhängt. https://www.klosterneuburg.at/Eschentriebssterben_auch_in_Klosterneuburg_-_Teilsperren_des_Stadtwaldes
Informationen zum Eschentriebsterben und zu einem umfassenden Umgang bzw. Lösungsansatz liefert die Forschungsstelle WSL (Schweiz):
https://www.wsl.ch/dienstleistungen/publikationen/schriftenreihen/merkblatt/15793_DE
Hier ist auch ein sehr empfehlenswertes Merkblatt zum downloaden vorhanden.
Als VertreterInnen des Naturschutzbundes hoffen wir, dass die Gemeinde die stark befallenen Eschen, die in Wegnähe stehen, möglichst rasch entfernen, die noch gesunden Eschen unbedingt erhalten und auch sonstige Bäume, die nicht von dieser Krankheit betroffen sind, stehen lassen!
Ein rasches, umsichtiges Handeln ist sicher im Sinne aller, da niemand gefährdet werden soll, aber auch nicht der „Lebensraum gesunder Baum“, der sehr wertvolle Ökosystemleistungen für uns alle vollbringt!

Erfolgreiche Wiesenpflege in Weidling im Gschwend

Am Samstag, 1.April 2017 haben wir eine verbuschende Trockenwiese im Rahmen des Projektes „Wiesenmanagement Klosterneuburg“, gefördert vom Land NÖ, Abt. Naturschutz und der EU,  gepflegt.

Bei herrlichem Wetter fanden sich zahlreiche Helfer am oberen Ende des Gschwendgrabens ein. Nach einigen Arbeitsstunden war die mit aufkommenden Sträuchern und  z.T. dichtem Reitgras zuwachsende Wiese gemäht und das Heu weg gerecht. Nun ist wieder eine Wiese bereit, zahlreichen besonderen Pflanzen, Schmetterlinge, Heuschrecken u.a. einen Lebensraum zu bieten.

https://www.facebook.com/naturschutzbundnoe/?fref=ts.             

Alles Gute im Neuen Jahr! Auch 2017 tatkräftig für die Erhaltung naturnaher Lebensräume!

 

dsc_0551_web       Willkommen im Neuen Jahr!

Wir danken für euer Engagement 2016 und hoffen auf eure tatkräftige Unterstützung bei unseren Vorhaben für 2017! Wir freuen uns auf viele gemeinsame Unternehmungen, Vorträge, Ausstellung, Pflegeeinsätze,…

1.Besprechung (siehe auch unter Termine): 1.Februar 2017 um 18 Uhr im Melarium