Wiesenvielfalts-Exkursion Buchberg- von Kierling nach Weidling

Die vom Naturschutzbund NÖ angesetzte und ausgeschriebene Exkursion am 16.5.2020 durften wir als OG Klosterneuburg bereits wieder durchführen, allerdings noch unter strenger Einhaltung der Abstandsregeln und ohne unmittelbarer Kontakte. Da es ausschließlich im Freien stattfand, durften wir unsere MNS-Masken weglassen, aber nur max. 10 Personen (inkl. uns selbst) pro Gruppe führen.

Rückblickend gesehen war es eine wunderschöne Runde vom Kierlingtal ins Weidlingtal über den schönen Buchberg mit seinen artenreichen, bunten Wiesen und den wunderschönen Ausblicken! Viele Teilnehmer*innen haben uns rückgemeldet, wie sehr sie die kompetente Führung an diesem Tag geschätzt haben, das hat uns natürlich sehr gefreut!

Vom Niedermarkt starteten wir, vorbei an vielen sehenswerten historischen Gebäuden am Stadtplatz und in der Mühlengasse, dann ging es bergauf durch die Neidhardgasse zum ersten wunderschönen Wiesenkomplex. Durch die Trockenheit der vergangenen Wochen waren die meisten Pflanzen nur sehr klein von Wuchs, aber der Artenreichtum und die Buntheit waren schön zu erkennen und die zahllosen Grillen konnten wir nicht nur hören, sondern auch gut beobachten!

Fotos:  Fam. Weiß, I.Kubadinow

 

Exkursionsgruppe mit Stiftsblick: Foto: I.Kubadinow

Feldgrille; Foto: I.Wrbka

Durch einen kleinen Wald mit Lesesteinriegel und einer sehr schönen alten Linde gings zu weiteren, bunt blühenden Wiesen am Buchberg. Thomas bereicherte unser Vorstellungsvermögen mit vielen Darstellungen und Erklärungen zur Landschaftsgeschichte (u.a. mit Hilfe Kartenvergleich Franziscäischer Kataster und heutige Luftbilder), Landschaftswandel und Artenreichtum der Hecken und Feldraine.

Auf der Langegasse gings vorbei an schönen, alten Holz-Birnen und Blutrotem Storchschnabel an der Böschung zum  Naturdenkmal, dem wunderschönen, ca. 200 jährigen Birnbaum:

Thomas mit Gruppe beim ND Holz-Birnbaum

Weiter führte uns der Weg über schöne Wiesen (viele Bläulinge flatterten vor unseren Füßen!) oberhalb der Elisabethgasse in Weidling zum Schwahappel, wo bereits mehrere Pflegeeinsätze im Rahmen eines Projektes des BPWW erfolgten und wir die ersten knospenden Orchideen: Adriatische Riemenzunge bewundern konnten.

Der Abschluss fand auf der Weingrabenwiese statt, die wir als OG Klosterneuburg im Herbst 2019 gemäht hatten und der untere Bereich dieses Frühjahr gehäckselt wurde. Hier konnte man den Unterschied zwischen Mahd und Häckseln gut erkennen: der gehäckselte Wiesenbereich war mit Filz überzogen, keine offenen Erdstellen (die für viele Wildbienenarten und zum Keimen von Samen vieler lichtliebender Kräuter so wichtig wären) zu sehen! Im oberen Wiesenbereich fanden wir viele Gelege der Gottesanbeterin und viele Kokons von einem Schmetterling, den wir noch bestimmen müssen. Diese Wiese ist ja auch durch den Fund und Nachweis der Sägeschrecke (Saga pedo), der größten Heuschreckenart Österreichs, im Jahr 2018 besonders erhaltenswert! Die Gebüschgruppen am Rand mit Bibernell-Rose (weiße Blüten, schwarze Hagebutten! siehe auch weitere, ältere Beiträge in diesem Blog!) und Schlehen sind auch besonders schützenswert, da auch diese zu den zu schützenden Lebensraumtypen der EU- Richtlinie (FFH) gehören, wie auch die Trespenwiesen und artenreichen Glatthaferwiesen, die wir an diesem Tag bewundern konnten.

Nach ca. 6h kehrten wir über die Weinberge beim Schwarzen Kreuz und entlang des Weidlingbaches zurück zum Bahnhof  Klosterneuburg Weidling.

 

Riemenzunge: knospend, die Blattrosetten haben dieses Jahr Frostschäden und danach noch „Sonnenbrand“ abbekommen, werden aber dank des vor Kurzem gefallenen Regens in ein bis zwei Wochen sehr schön blühen! Schön anzusehen, den Anblick genießen, aber bitte nicht ausgraben, streng geschützt und sinnlos, da sie sehr spezielle Mikrorhizapilze brauchen zum Wachsen, die nur am Originalstandort vorhanden sind.

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