Vogelmord im Stadtwald Klosterneuburg
Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
in einigen Bundesländern wie z.B. in Wien ist es verboten, andere Gemeinden verzichten darauf, weil sie wissen, welchen Schaden sie damit anrichten. Klosterneuburg ist anders! Seit dem 2. Mai wird im Stadtwald östlich vom Reihergraben „ordentlich aufgeräumt“, mit Kettensägen arbeiten sich Forstarbeiter durch den Wald. Dort wo vor 20 Jahren Bäume geschlägert wurden hat sich ein artenreicher Jung-Mischwald mit dichtem Buschwerk etabliert. Nun heißt die Devise offenbar: Durchforstung um jeden Preis! Solche forstlichen Eingriffe sollten – gerade in einer Biosphärenparkgemeinde – mit vorbildhafter Sorgfalt gegenüber den Naturwerten durchgeführt werden. Keinesfalls jedoch mit dieser Radikalität und ausgerechnet zur Brutzeit der Vögel! Wie in den „Grundlagen für den Vogelschutz im Wald“ – einer Broschüre der Bundesforste und von Birdlife Österreich (https://www.bundesforste.at/uploads/publikationen/Vogelschutz_im_Wald.pdf) nachzulesen ist, sollten Nutzungen ausschließlich außerhalb der Brutzeit 1.3. bis 31.7. stattfinden.
Die Waldpetition, die einen naturschonenden Umgang mit den gemeindeeigenen Wäldern fordert, wurde von zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern unterschrieben. Dieses Anliegen der Klosterneuburger Bevölkerung wird nun mehr als ignoriert!
Klosterneuburg rühmt sich damit, eine Biosphärenparkgemeinde zu sein – es gibt ja auch einen Biodiversitäts-Stadtrat. Im letzten Amtsblatt ist von der Aktion „7000 Bäume für Stadt und Wald“ zu lesen und darüber, dass damit nachhaltige Natur geschaffen wird. Wie sollen wir diese Ankündigungen der Stadtgemeinde ernst nehmen und nicht nur als Alibiaktionen sehen, wenn immer wieder solch sinnlose, naturzerstörerische Aktionen gesetzt werden?
Sehr geehrter Herr Bürgermeister, gebieten Sie diesen Arbeiten sofort Einhalt!
Die OG des NB Klosterneuburg
Ergeht an alle Stadträte, Medien, BH und Umweltanwaltschaft