Das Interesse und das Anliegen zur Erhaltung einer möglichst intakten Klosterneuburger Au eint die beiden Vereine „Fischereiverein Klosterneuburg“ und „Naturschutzbund Klosterneuburg“. So entstand, angeregt durch unseren gemeinsamen Freund DI Bernhard Ferner vom Umweltbundesamt, die Idee einer gemeinsamen Aktion in der Au: Müllsammeln und anschließende Exkursion, bei der das jeweils fachspezifische Wissen ausgetauscht werden sollte. Revierreinigungen und Austausch mit anderen Interessensgruppen sind auch wesentliche Elemente einer nachhaltigen Angelfischerei (siehe Folder/Broschüre „Angelfischerei und Nachhaltigkeit“ https://www.umweltbundesamt.at/afin).
Bei bedecktem Himmel und großer Motivation starteten 23 Erwachsene und 5 Kinder um 10 Uhr bei der „Donaustubn“ zur gemeinsamen Müllsammelaktion. Obwohl der Eindruck entstand, dass nicht allzu viel Müll herum lag, konnten doch einige Säcke gefüllt werden und sowohl viele Plastikflaschen, Aludosen und Sperrmüll als auch leider viele Batterien gesammelt werden, die wahrscheinlich von den „Rüttelmaschinen“ stammen, die vor einigen Jahren zur Sondierung von Erdölvorkommen durch die Au fuhren.
Nach der mittäglichen Stärkung (vielen Dank an den Fischereiverein, der Getränke spendierte!) erfolgte ein Rundgang durch diesen Teil des Europaschutzgebietes „Tullnerfelder Donauauen“ mit vielen Erklärungen über die verschiedenen Standorte der Au (Weiche Au, Harte Au, Altarme,…) mit vielen historischen, botanischen und zoologische Hintergründen; auch die Fischer konnten ihre Tätigkeiten und Erfahrungen erläutern und weitergeben. Der Austausch war sehr angeregt und in beiderseitiger Wertschätzung.
Das Anliegen einer Re-Dynamisierung der Au, also einer Öffnung des Treppelweges zum Durchströmen der Altarme wurde vor Ort besprochen, gemeinsam sollen Gespräche mit den Verantwortlichen (Grundeigentümer, Wasserwirtschaft,…) als Grundlage für ein größeres Projekt gesucht werden. Das Ziel sollte sein: weitere Auflandungen (mit Sand und Schlick) verhindern, Umlagerungen und neu entstehende Schotterflächen sollten entstehen können. Das ist für viele Kies-Laicher wichtig, Weidengebüsch kann wieder keimen, Offenstandorte werden von verschiedenen, bereits in ihrem Bestand gefährdeten Pflanzen- und Tierarten angenommen..
Für Kinder gibt es im Auwald immer viel zu entdecken: sie freuten sich über Biberspuren, Biberrutschen, Schachtelhalm, Baumstämme zum drüberklettern, Spechthöhlen, Gatsch, verschiedene Schnecken (Schlammschnecken, Posthorn-,…), große alte Teichmuscheln, verschiedene Federn, Spinnen und Käfer auf Totholz, einen toten Maulwurf,….großes Schilf,…
Biberspuren Unsere Müll-Funde Stolze Muschel- und Schnecken-Entdecker*innen
Bei der Engllacke Engllacke Maja erklärt, wie die Teichmuscheln leben
Eine alte Schwarzpappel – leider bereits Seltenheitswert! Schuppenwurz (Lathrea squamaria)