Nachdem uns von aufgebrachten Anrainern des Stadtwaldes in Kierling von neuerlichen Fällungen im Steilhangbereich zum Kierlingbach beim Stollhof (AUVA-Liegenschaft) berichtet wurde, veröffentlichte die OG Klosterneuburg am 8.4.2020 folgenden Brief:
Offener Brief an:
Hrn. Bürgermeister Mag. Stefan Schmuckenschlager
Hrn. Vizebürgermeister Mag. Roland Honeder
Hrn. Stadtrat für Stadtplanung und Umweltschutz Mag. Sepp Wimmer
Erneute Fällungen im Stadtwald zur Vogel-Brutzeit
Wieder werden ältere Bäume zu Beginn der Vogelbrutzeit Anfang April gefällt!
Im Stadtwald Klosterneuburg wurde in den letzten Wochen ein neuer Rückeweg parallel zum erst vor kurzem angelegten Rückeweg im Steilhang oberhalb des Kierlingbaches beim Stollhof (AUVA) angelegt. Viele Altbäume wurden gefällt.
Man fragt sich, wozu diese Maßnahmen und warum gerade jetzt??? Die Bäume, wären sie vom Eschentriebsterben befallen, stellen sicher keine Gefahr dar, da sie beim Umstürzen keinerlei Wege und damit auch keine Menschen gefährden würden. Im Gegenteil: Sie sichern den Steilhang und beschatten den Bach, was bei zunehmender Klimaerwärmung wichtig ist! Außerdem haben bereits Vögel zu brüten begonnen, eine Kleiber-Höhle wurde zB. in einem der Bäume entdeckt.
Der bereits länger bestehende Rückeweg wurde verbreitert und der Böschungseinschnitt „ertüchtigt“ (neu abgegraben), der wertvolle Waldboden wieder durchwühlt und verdichtet. Die Föhren und Lärchenstangen wurden z.T. so nahe am Wurzelbereich abgegraben, dass diese nun bei Starkwind auf den Weg zu fallen drohen.
Die vom Naturschutzbund Klosterneuburg bereits 2018 gesammelten Unterschriften von fast 750 Bürger*innen mit der Bitte um eine schonende Waldbewirtschaftung in unser aller Gemeindewald und der Ruf nach Aufhebung der nunmehr 2jährigen Sperre des wichtigen Erholungs- und Wohlfahrtswaldes der Stadt wurden leider wieder ignoriert.
Daher fordern wir die sofortige Einstellung dieser Maßnahmen und eine naturverträgliche Waldbewirtschaftung! Dieser Wald dient laut Waldentwicklungsplan der Wohlfahrtsfunktion und ist als solcher, nicht als Wirtschaftswald, zu behandeln!! Die Aufhebung der Waldsperren ist ein Gebot der Stunde, da jeder Weg, der in diesen schwierigen Zeiten der Erholung der Bürger*innen Klosterneuburgs dient, wichtig ist.
Mit der Bitte um Beantwortung der Fragen und Einstellung der Maßnahmen
verbleibe ich mit freundlichen Grüßen
DI Ilse Wrbka-Fuchsig im Namen der Ortsgruppe Klosterneuburg des I naturschutzbund nö I
Ein neu angelegter Rückeweg im Hang zum Bach hinunter ermöglichte die neuen Fällungen. Wer dort vor eventuell umstürzenden Bäumen geschützt werden muss, ist nicht erklärbar!
Der bereits bestehende Rückeweg wurde verbreitert bzw. der Böschungs-anschnitt „ertüchtigt“, sodass die oberhalb stehenden Föhren nun umsturzgefährdet sind.