Duo-Pflegeeinsatz im Schmalen Graben

Da die „Waldwiese“ im Schmalen Graben bereits wieder von Stockausschlägen von Liguster, Hartriegel und Weißdorn „überzogen“ war, beschlossen wir, coronabedingt nur zu zweit eine Pflegemahd mit der neu angeschafften Akku-Motorsense durchzuführen – und wir waren ziemlich zufrieden!

Nicht einmal eine Stunde hielt die Akkuleistung, aber es war so leise, dass man als daneben Rechende sogar noch die Grillen zirpen hörte und  – kein Gestank!!!

Nach einer Stunde ständigem Schneiden tut eine Pause eh sehr gut und das geschaffte Stück ist gar nicht so klein! Außerdem ist es sowieso besser, nur abschnittsweise zu mähen, damit sich die Tiere gut retten können und immer alle Stadien des Aufwuchses vorhanden bleiben.Also unser Resumee: nur Vorteile, das Messer schaffte die jungen Sträucher gut, gute Handhabung, und ohne Lärm und Geruchsbelästigung!

Die Reserve-Akkus sind schon bestellt, beim nächsten Mal, wenn wir wieder alle zusammenhelfen können, gehts dann schon länger!!

Orchideen und seltener Bockkäfer im Schmalen Graben in Weidling

Am Wochenende waren wir (zu zweit) im Schmalen Graben in Weidling, wo die Blüte des Purpur-Knabenkrauts (Orchis purpurea) beginnt. Gleich im Unterhang der Wiese entdeckte ich ein „Krabbeltier“ (ohne Brille erkannte ich noch nicht, ob es sich um eine interessante Spinne oder einen Käfer handelt ;)!) auf einer offenen Erdstelle dieser Trockenwiese und fotografierte es. Zu Hause konnte ich es als Bockkäfer – und zwar als „Rotbeiniger Erdbock“ (wurde inzwischen von einem Käferspezialisten bestätigt!) bestimmen. Dieser ist ziemlich selten, wärmeliebend, also vielleicht auch klimawandelbegünstigt???

Rotbeiniger Erdbock

Die Orchideen sind heuer aufgrund der Trockenheit leider eher klein, einige Rosetten von Spätfrost und Trockenheit geschädigt.

    Trotzdem konnten wir neben dem aufblühenden Purpur-Knabenkraut auch bereits verblühende Ragwurzen sehen, auch die Kugelblume blüht gerade sehr schön:

Das Große Windröschen (Anemone sylvestris) blüht auch schon sehr schön!

Zusammengefasst: diese Wiese, die der Gemeinde gehört, ist ein Schatz und bietet wirklich seltenen Tieren Lebensraum! 2018 konnten wir ja ebendort auch die Sägeschrecke finden. Die Erhaltung dieser Wiese ist also besonders wichtig.

 

Erneute Fällungen im Stadtwald zur Vogel-Brutzeit – Offener Brief

Nachdem uns von aufgebrachten Anrainern des Stadtwaldes in Kierling von neuerlichen Fällungen im Steilhangbereich zum Kierlingbach beim Stollhof (AUVA-Liegenschaft) berichtet wurde, veröffentlichte die OG Klosterneuburg am 8.4.2020 folgenden Brief:

Offener Brief an:

Hrn. Bürgermeister Mag. Stefan Schmuckenschlager

Hrn. Vizebürgermeister Mag. Roland Honeder

Hrn. Stadtrat für Stadtplanung und Umweltschutz Mag. Sepp Wimmer

Erneute Fällungen im Stadtwald zur Vogel-Brutzeit

Wieder werden ältere Bäume zu Beginn der Vogelbrutzeit Anfang April gefällt!

Im Stadtwald Klosterneuburg wurde in den letzten Wochen ein neuer Rückeweg parallel zum erst vor kurzem angelegten Rückeweg im Steilhang oberhalb des Kierlingbaches beim Stollhof (AUVA) angelegt. Viele Altbäume wurden gefällt.

Man fragt sich, wozu diese Maßnahmen und warum gerade jetzt??? Die Bäume, wären sie vom Eschentriebsterben befallen, stellen sicher keine Gefahr dar, da sie beim Umstürzen keinerlei Wege und damit auch keine Menschen gefährden würden. Im Gegenteil: Sie sichern den Steilhang und beschatten den Bach, was bei zunehmender Klimaerwärmung wichtig ist! Außerdem haben bereits Vögel zu brüten begonnen, eine Kleiber-Höhle wurde zB. in einem der Bäume entdeckt.

Der bereits länger bestehende Rückeweg wurde verbreitert und der Böschungseinschnitt „ertüchtigt“ (neu abgegraben), der wertvolle Waldboden wieder durchwühlt und verdichtet. Die Föhren und Lärchenstangen wurden z.T. so nahe am Wurzelbereich abgegraben, dass diese nun bei Starkwind auf den Weg zu fallen drohen.

Die vom Naturschutzbund Klosterneuburg bereits 2018 gesammelten Unterschriften von fast 750 Bürger*innen mit der Bitte um eine schonende Waldbewirtschaftung in unser aller Gemeindewald und der Ruf nach Aufhebung der nunmehr 2jährigen Sperre des wichtigen Erholungs- und Wohlfahrtswaldes der Stadt wurden leider wieder ignoriert.

Daher fordern wir die sofortige Einstellung dieser Maßnahmen und eine naturverträgliche Waldbewirtschaftung! Dieser Wald dient laut Waldentwicklungsplan der Wohlfahrtsfunktion und ist als solcher, nicht als Wirtschaftswald, zu behandeln!! Die Aufhebung der Waldsperren ist ein Gebot der Stunde, da jeder Weg, der in diesen schwierigen Zeiten der Erholung der Bürger*innen Klosterneuburgs dient, wichtig ist.

Mit der Bitte um Beantwortung der Fragen und Einstellung der Maßnahmen

verbleibe ich mit freundlichen Grüßen

DI Ilse Wrbka-Fuchsig im Namen der Ortsgruppe Klosterneuburg des I naturschutzbund nö I

Ein neu angelegter Rückeweg im Hang zum Bach hinunter ermöglichte die neuen Fällungen. Wer dort vor eventuell umstürzenden Bäumen geschützt werden muss, ist nicht erklärbar!

Der bereits bestehende Rückeweg wurde verbreitert bzw. der Böschungs-anschnitt „ertüchtigt“, sodass die oberhalb stehenden Föhren nun umsturzgefährdet sind.