Wenn man jetzt Anfang April in Kierling aufmerksam über die Wiesen spazieren geht, kann es passieren, dass ganz unvermutet eine sehr besondere Blüte den Blick anzieht:
Die Blüten der Schwarz-Kuhschelle – oder Schwarzen Wiesenkuhschelle (Pulsatilla pratensis subsp. nigricans) – wirken manchmal so, als wären sie noch nicht vollständig aufgeblüht, doch es gehört zur Schwarz-Kuhschelle dazu, dass die Blüten nach unten hängend, „nickend“, blühen.
Für wissenschaftliche Aussagen ist es oftmals notwendig, etwas in Zahlen anzugeben – und Thomas Wrbka hat aus Interesse die Blüten gezählt: es waren deutlich mehr als 200 Kuhschellen-Blüten. Es ist erstaunlich, wie leicht man sie übersieht. Wenn das Licht passt, dann erkennt man sie zuerst an der weißen Behaarung.
Wenn sich manchmal eine Blüte etwas hebt, oder man sich selbst hinunterbegibt, um in die Blüte zu schauen, dann sieht man den schönen Kontrast der schwarzvioletten Blütenhülle und Griffel mit den gelben Staubgefäßen.
Die Blüten sind proterogyn, das heißt „vor-weiblich“ und bedeutet, dass die Narben zuerst empfänglich sind, während die Staubgefäße noch geschlossen sind. Erst im Verlauf der Blütezeit strecken und öffnen sich die Staubgefäße und geben den Pollen frei.
Auch wenn noch kein Pollen angeboten wird, sind Bienen auf der Suche nach dem Nektar, der tief in der Blüte in Nektarblättern angeboten wird.
Was wohl die Blüte im unteren Bild so besonders attraktiv macht, dass gleich mehrere Bienen zu Besuch sind?
Es ist auf jeden Fall sehr beeindruckend, wenn man solchen Raritäten Auge in Auge gegenüber liegt…