Update zur Bachzerstörung

Am Weidlingbach wird auf der Höhe des Gasthaus Rath-Smetana

derzeit der Bach umgeleitet, Bagger sind im Bachbett unterwegs, Baumwurzeln angeschnitten….das alles, wo am 9.Mai noch alles in Ordnung war, eine unserer letzten Bachaue intakt war! Nun, mitten im Frühling/Frühsommer wird derart massiv eingegriffen!

Sind die Genehmigungen vorhanden? Darf das gerade jetzt erfolgen??? Was wird gemacht: Wildholzrechen und /oder Hangsicherung? WIE wird wohl eine ca 10m hohe Böschung gesichert? Pläne werden nicht transparent gemacht, immer kann man erst „aufschreien“, wenn die Zerstörung ihren Lauf nimmt!

Wieder wird in einer Pflegezone des BPWW und in einem prioritären, geschütztem Lebenrsraum (FFH-Schutzgebiet, LRT 91E0) zum ungünstigsten Zeitpunkt eingegriffen!

 

 

Unsere Bäche – Lebensadern oder Wasser-Autobahnen und Entsorgungskanäle?

Unsere Bäche waren einst voller Leben, sie waren Lebensraum für: zahlreiche Fisch- und Insektenarten, Graureiher und Eisvögel fanden hier ihre Nahrung und auch Brutmöglichkeiten, in den bewaldeten Strecken waren auch Feuersalamander anzutreffen und all diese Arten trugen zu einer guten Wasserqualität bei.

Feuersalamander-Larven im Weidlingbach beim Gh. Rath-Smetana, fotografiert am 9.Mai 2025; c: Wrbka-Fuchsig I.

Biberdamm neu , kurz oberhalb vom Gh. Rath-Smetana

Köcherfliege

 

Nun gibt es seit einiger Zeit, und momentan besonders massive, Eingriffe in die Bäche: Gehölze werden entfernt, Ufersicherungen werden erneuert und erweitert, indem riesige Steine eingebaut werden. Bagger fahren viele Meter lang mitten im Bachbett, alles zur Zeit der Eiablagen, Brut- und Setzzeit!

Weidlingbach bei Feldergasse, im April 2025 Weidlingbach beim Hofer, Mitte April 2025

Bandförmiger Schlauch ist noch die Ölsperre, nachdem Anfang April 150l Dieselöl in den Bach geschüttet wurde!

Nicht genug, dass jegliches Leben dadurch verhindert wird, wandern, begünstigt durch die Verschleppung der Samen und Wurzelteile durch den Bagger und über die entstehenden offenen Uferstellen, invasive Neophyten wie z.B. der japanische Staudenknöterich ein, die Monokutluren bilden und die Wiederbesiedelung mit der ursprünglichen Vegetation erschweren. Invasive Neophyten sind außerdem eine ungeeignete Böschungsbegrünung, da sie bei Hochwasser leicht mitgerissen werden und die Böschungs-Erosion beschleunigen.

Die Auftraggeber der Baggerfirmen sollten eher helfen, invasive Neophyten gezielt zu entfernen und fachgerecht zu entsorgen, anstatt den Anrainerinnen und Anrainern Treppenanlagen zum Bach zu gestalten!

Oft werden auch private Geräteschuppen und Komposthaufen in den roten Gefahren-Zonen der Bäche errichtet, immer noch Bauten nahe dem Ufer genehmigt und Anrainer eignen sich im Uferbereich Abstellpätze für ihre PKWs an.

Im Herbst werden Pools mitsamt aller Chlor- und sonstigen Reinigungsmittel in die Bäche entleert.

Im Winter gelangt Streusalz über die Regenwasserkanäle ebenso in die Bäche.

Sind unsere Bäche nun zu Todeszonen geworden, zu reinen Entsorgungskanälen? Derzeit scheint es so. Niemand denkt an die für uns so wichtigen Lebewesen in den Bächen und an die hohen Temperaturen, die durch Entfernung der Vegetation entstehen auch ins unmittelbare Umfeld der Bäche wirken werden. Wir werden wohl erst aufwachen, wenn die Gewässer zu stinken beginnen oder ganz vertrocknen und das saubere Trinkwasser knapp wird.

 

Aber wir könnten auch wieder Leben zurückkommen lassen:

Bereiche schaffen, wo sich Bäche ausbreiten dürfen, anstatt den raschen Abfluss zu fördern! Wir brauchen das Wasser in der Landschaft, der kommende Hitze-Sommer wird es uns vor Augen führen! Dabei hilft auch Röhricht, das sich im Bachbett ansiedeln kann, das wiederum eine wichtige Grundlage für andere Lebewesen darstellt.

 

Eine bedachte Sicherung der Ufer mit heimischen Gehölzen im oberen Uferbereich (zur Ufersicherung und notwendigen Beschattung), keine Eingriffe im Frühling und Sommer, keine Deponien in den Quellbereichen, keine weitere Bebauung zulassen, (zumindest nur mit großem Abstand zur Roten und Gelben Gefahrenzone im gewidmeten Bauland).

Und im Hochwasserfall: ein respektvoller Abstand zu unseren Bächen sollte selbstverständlich sein! Ja, sie können wild werden, vor allem bei den, in Zeiten des heftigen Klimawandels zu erwartenden, extremen Niederschlagsereignissen! Jedoch kann die Lösung nicht ein immer schnellerer Abtransport des Wassers zum Nachbarn sein (irgendwo kommt alles in noch  größeren Mengen zusammen!), sondern nur ein verantwortungsvoller Umgang mit der Lebensader Bach!!! Eine Aufforderung an uns alle. Natürlicher Wasserrückhalt ist auf allen Ebenen zu fördern: Errichtung von Wasserzisternen und Regentonnen, Gründächer auf allen Grundstücken sowie Bereitstellung von natürlichen Retentionsräumen.

Frühjahrsputz in der AU! – Wegen Schlechtwetterprognose vorerst abgesagt!

Auch diesen Frühling organisieren der Naturschutzbund Klosterneubrug die Au-Reinigung: nach dem Herbst-Hochwasser wird viel zu tun sein!:

Herzliche Einladung zum „Frühjahrsputz“ in der Au: verschoben!!! Auf 10.Mai 2025

am Sa. 29.3. treffen wir uns beim Gh. Donaustubn in der Au.

Für Kinder wird eine: „Erlebnisführung in der Au“ angeboten, Mithelfer:innen werden noch gesucht!

Um die Aktion möglichst gut planen zu können, ersuchen wir um kurze Rückmeldung (an: Klosterneuburg@naturschutzbund.at) ob und zu wievielt du kommen wirst/Sie kommen werden, danke!

Amphibien in Klosterneuburg 2025 – Amphibien-Schutzzaun an der B14 in Maria Gugging

Ab Anfang März erreichten uns die ersten Nachrichten, dass die Amphibienwanderung beginnt. Wie jedes Jahr wurde die Straßenmeisterei Tulln infomiert und diese errichtete umgehend den Schutzzaun (mit eingegrabenen Kübeln) an der B14 vom Gh. Waldhof stadteinwärts.

Unsere „Krötenrettungsgruppen“ für die B14 und an der Hintersdorferstr. (sowie in der Feldgasse in Kierling) warteten schon auf ihren Einsatz. Am 9.März starteten wir: an den ersten beiden Tagen fanden wir v.a. Braunfrösche (Springfrösche), dann kamen auch die Kröten (am 11.3. über 50, am 12.3. 41 Kröten, einige Frösche und Kamm-Molche). Die überfahrenen Kröten hielten sich mit 5 (anbeiden Tagen zusammen) zum Glück in Grenzen, aber jedes einzelne verlorene Tier stimmt uns sehr traurig, da es sich nichtmal fortpflanzen konnte!

Nach einigen sehr kalten und trockenen Tagen (14. bis 19.3.), an dem sich alle Amphibien wieder zurückgezogen haben, kommen sie nun langsam wieder. Wir hoffen, beim kommenden Regen noch vielen Kröten über die Straße helfen zu können!

 

Wir koordinieren unsere Freiwilligen-Einsätze in 2 Gruppen (WhatsApp und Signal), das funktioniert sehr gut, dennoch sind neue Mithelfer:innen herzlich willkommen!

Bitte EMail an: klosterneuburg@naturschutzbund.at

Danke!

Erdkröten                                                                                             Copyright: Lina B.

 

Unsere Pflegeeinsätze im Jahr 2024

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Diese Galerie enthält 31 Fotos.

Auch im Herbst 2024 ware wir mit einigen treuen Unterstützerinnen und Unterstützern auf den Klosterneuburger Wiesen unterwegs, um durch Mahd und anschließendes Rechen den Fortbestand der artenreichen und oft entlegenen bzw. steilen Wiesen zu sichern. Am 30. August starteten wir … Weiterlesen

Große Aushubmengen – Anschüttungen im Europaschutzgebiet?!

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Diese Galerie enthält 6 Fotos.

Am Buchberg in Klosterneuburg wird derzeit ein Teil des Aushubs des neuesten Gebäudes der ISTA, dem Institute of Science and Technology Austria in Maria Gugging, angeschüttet. 200.000 m³ (entspricht ca. 300.000t!) Erd-Aushubmaterial eines in den Hang hinein gebauten Gebäudes sollen … Weiterlesen

Aktuelles am Buchberg

Erfreuliches gibt es von der Weingrabenwiese (die artenreiche, steile, westexponierte Trockenwiese) zu berichten: der obere, flachere Teil wurde gemäht, der steilere Bereich wird von den Kamerunschafen des Landwirtes F. Kafka beweidet. Der Weidezaun wird nach 3 bis 4 Wochen umgesteckt, die Gehölze (v.a. Blasenstrauch und Pappeln), die nicht gefressen wurden, werden mit Motorsense entfernt. Zum Glück ist den Tieren bei den Unwettern der letzten Tage nichst passiert.

Mit der Hilfe von insgesamt 8 Schulklassen werden derzeit gerade Sträucher bodeneben abgeschnitten, damit die Zäune leichter errichtet werden können und ein Teil der Sträucher schon jetzt händisch entfernt wird.

Bitte die Schafe nicht füttern und Hunde anleinen! Vielen Dank.

Die „Umbruchswiese“ ist wieder nachgewachsen und wurde gemäht. Noch ist der Unterschied zu den nicht umgebrochenen Teilen sichtbar, aber die Artengemeinschaften finden sich wieder ein und so scheint der Fortbestand der Pflanzen- und Tierarten gesichert.

 

Amphibienschutz in M.Gugging 2024

Die Amphibienwander-Saison hat heuer sehr zeitig begonnen, 2 Wochen früher als sonst! Seit 23. Februar sind  viele Freiwillige (mit tatkräftiger Unterstützung der Tierhilfe Klosterneuburg) sowohl an der B14 (Breiech Freyengasse und am Schutzzaun bis zum Gasthaus Waldhof) als auch in der Hintersdorferstr (ungeschützte Strecke von ca. 2km!) unterwegs.

Einige wenige, warme und feuchte Tage wanderten ca. 15 bis zu 46 Kröten pro Tag, meist sind es aber nur 2-5 Kröten, in kalten, windigen Nächten wandert keine Eintzige.

Nun „zieht“ sich die Saison schon ein bissschen, wir erwarten am kommenden Samstag (Regen vorhergesagt) noch einmal eine größere Wanderbewegung, dann dürfte eher schon die Rückwanderung beginnen (in Altenberg seit mehr als 2 Wo bereits rückwandernd).

In 2 Gruppen (über WhatsApp bzw. Signal und Einträge in Kalender, wann wer kommen kann)) sind wir heuer gut organisiert und allesw funktioniert hervorragend!

Ein kleiner ORF-Beitrag wurde gedreht und gesendet, die NÖN haben auch berichtet (s.u.)

Besonders freuen uns immer die Krötenpärchen und die Weibchen, da es heuer sehr wenige gibt (enormer  Männchen-„Überhang“).

2 Kamm-Molche (wahrscheinlich Alpen-Kammolch) wurde gefunden, einige wenige Feuersalamander und Braun-Frösche.

 

Erdkröten – unsere lieben Krötli, die wir über die Straße zu ihren Laichgewässern bringen

  Ein Kammolch hat sich auch in einem der eingegrabenen Kübel verirrt, auch er wurde in der Nähe von Bach und Teich wieder ausgesetzt.

der NÖN-Artikel vom 6.3.2024:

Aktuelles zum „Wiesenumbruch am Buchberg“

Im Laufe des Verfahrens (Stellungnahme der Umweltanwaltschaft und Gutachten, das von der HBLA in Auftrag gegeben wurde)  stellte sich heraus, dass der Umbruch der Orchideen-Wiese  im Europaschutzgebiet Wienerwald Thermenregion in dieser Dimension (es wäre ja eine weit größere Umwandlung in Weinbau geplant als der bereits vorgenommene Umbruch) mit den Schutzzielen nicht vereinbar ist. Nun beantragte die HBLA die Rückabwicklung des Pachtvertrages mit der Gemeinde. Der Naturschutzbund begrüßt diese Entscheidung.

Der Umbruch der Wiese ist bereits wieder bewachsen, zum Teil mit einjährigen Kräutern, die auf dem Offenboden rasch keimten, aber auch von vielen Wiesenpflanzen. Da die umgebenden Wiesen als Samenlieferanten direkt angrenzen, kann davon ausgegangen werden, dass diese Umbruchsflächen sehr rasch wieder von Trockenwiesenpflanzen (und den dazugehörigen Tierarten) besiedelt werden. Nun sollte diese Flächen im Gemeindebesitz wieder, wie bisher, ein- bis zweimal im Jahr gemäht werden, eine Beweidung wäre auch vorstellbar. Wir hoffen, es findet sich ein passender Pächter.