Für unseren September-„Natur Fix“ hatten wir uns etwas Besonderes vorgenommen: keinen „normalen“ Spaziergang, sondern auch sinnvolle „Action“! Wir haben das „Ringeln“ von Eschen-Ahorn und Amerikanischem Ahorn in der Au, auf der Pionierinsel, erfolgreich ausprobiert.
In Auwäldern, entlang größerer (und kleinerer) Flüsse, kommen besonders viele invasive (also sich sehr stark ausbreitende) Neophyten (eingeschleppte, gebietsfremde Arten), vor, da die Flüsse Samen und Wurzelteile besonders gut transportieren und die Verbreitung rasch erfolgt. Viele dieser invasiven Neophyten verdrängen die heimische, standörtliche Vegetation und bilden Massenbestände.
Diese Arten näher zu beleuchten, sie vorzustellen und zumindest bei den Baumarten (Eschen-Ahorn und Amerikan. Esche) eine effiziente Bekämpfungsmethode zu zeigen, haben wir uns für den Natur Fix am 22.9.2018 vorgenommen. Die beiden Baumarten: Eschen-Ahorn (Acer negundo) und Amerikanische Esche, auch Weiß-Esche genannt (Fraxinus americana), sind hier an der Donau auf der Pionierinsel Klosterneuburg erst in Ansätzen vorhanden und bedrängen die relativ naturnahe Weidenau noch nicht allzu sehr. Daher nahmen wir Kontakt mit „Viadonau“ als Grundbesitzerin (der Ufernahen Grund-Parzellen) auf und diese gestattete uns das Ringeln, da die Bekämpfungsmaßnahme auch in ihrem Sinn war.
Bei herrlichem Wetter starteten wir mit ca. 10 interessierten TeilnehmerInnen. Neophyten fanden wir sehr rasch: Dichte Bestände vom Staudenknöterich, einige kleinere vom Drüsigen Springkraut und Kanadischer Goldrute und viele Eschen-Ahorne. Einen kleinen Bestand von Ragweed – Träubelkraut (dessen Pollen stark allergen sind!) konnten wir durch Ausreißen gleich entfernen.
Am Drüsigen Springkraut, das gerade hübsch blühte und charakteristisch roch, fanden wir auch eine Raupe des Mittleren Weinschwärmers, der besonders gerne diese Blätter frisst und so gewissermaßen auch zu dessen Reduzierung beiträgt, wie wir nachlesen konnten!
Dann ging es an die Donau und zu den größeren Eschen-Ahorn-Bäumen: das „Ringeln“ ist eine bewährte Methode zur längerfristigen Entfernung von Bäumen, die bei normaler Fällung (also einfaches Umschneiden) sehr rasch wieder aus den Wurzelausläufern austreiben und danach noch schwerer zu reduzieren sind (zB. auch bei der Robinie, auch falsche Akazie genannt, die richtige Methode). Der Baum wird durch einen massiven Stammschaden so geschwächt, dass seine Vitalität stark abnimmt und er innerhalb von 1-2 Jahren abstirbt und auch keine Kraft mehr hat, wieder neu auszutreiben.
Hierzu entfernt man die Rinden- und Bastschicht am Stamm in etwa 1m Höhe , ca. 20cm breit, bis auf einen ca. 5cm breiten „Steg“ mittels speziellem „Ringel-Messer“ , einer Axt oder einem breiteren Stemmeisen (hat sich bei unserem Einsatz sehr bewährt!).
Wir konnten in einem rel. großen Bereich alle Eschen-Ahorn und Amerikan. Eschen ringeln. Die Schwächung der Bäume wird von „Viadonau“ auch beobachtet, da die Sicherheit (für Spaziergänger) gewährleistet bleiben muss. D.h., wenn die Bäume beginnen abzusterben und ihre Standsicherheit nicht mehr gegeben ist, werden sie von Viadonau entfernt.
Es war ein erfolgreicher, sehr aktiver „Natur Fix“, bei dem sich alle mit Axt und Stemmeisen an den eingeschleppten Baumarten „austoben“ konnten und gleichzeitig zum Fortbestand der schönen Weidenau an der Donau beitragen konnten!
Kleine Korrektur zu „……Ragweed – Träubelkraut (dessen Samen stark allergen sind!) …“
Es ist natürlich der Blütenstaub (Pollen) des Ragweed, der als Allergen bei vielen Menschen klassische Heuschnupfensymptome selten aber auch Hautausschläge versursachen kann. dabei genügen schon sehr geringe Konzentrationen von wenigen Pollenkörner pro m3 Luft. Da Ragweed ein Spätsommerblüher ist verschiebt sich auch die Pollenbelastung in Periode August – Oktober.
Danke fürs genaue Lesen. Im Herbst sind Früchte und Samen einfach „gewohnter“ :-). Ich habs im Text korrigiert.