Nachlese Wolfsvortrag Kritzendorf – Unterstützung der Landwirte gefordert!

Eine ausführliche Nachlese und weitere Infos über den Wolf gibt es auf der HP des Naturschutzbund:
https://naturschutzbund.at/newsreader-346/items/der-wolf-in-klosterneuburg-gut-besuchte-infoveranstaltung.html
Auch in den Bezirksblättern ist ein guter Artikel erschienen:
https://www.meinbezirk.at/klosterneuburg/c-lokales/vortrag-der-wolf-in-klosterneuburg_a3037287

Hier noch meine Kurzzusammenfassung:
Die Veranstaltung war sehr gut besucht, insgesamt ca. 200 Personen.
Es waren Naturschützer, besorgte und interessierte Bürger, Kinder, Hundebesitzer, Landwirte, Jäger und Forstwirte anwesend.

Vortrag Univ.Prof. Dr.Kotrschal (UniWien, WSC Ernstbrunn): Wolf als Lebewesen und Entwicklung Zusammenleben mit dem Menschen (Wolf und Hund), Verhaltensunterschiede; Herkunft der Wölfe in Ö,…

Vortrag Dr. Rauer (VetMed, Wolfsbeauftragter): neueste Info zum Wolf in Österreich, rechtlicher Rahmen;

Beitrag Mag. Pichler (WWF, Wolfsbeauftrgater): sehr praxisorientiert; zeigt Elektrozaun, der sich in der CH bewährt hat; er hat in den letzten Jahren die Schweiz und Deutschland u. andere Länder bereist, um vor Ort zu lernen, wie man dort mit der Herausforderung des Herdenschutzes umgeht.
In diesen Ländern gibt es schon seit Jahren Erfahrung mit Wölfen. Er hat auch einen Elektrozaun mitgebracht, der dort gute Dienste leistet.

 

 

Die betroffenen Landwirte (Viehbauern), Jäger und Förster reagierten recht hitzig und erklärten, dass ihre Wirtschaft durch den Wolf in ihrer Existenz bedroht sei und dass dieser Zaun lächerlich sei. Sie scheinen mit diesen Problemen ziemlich allein gelassen von der LWKammer und der Landespolitik.

Es gibt in NÖ keine Förderung für geeigente Schutzmaßnahmen und die Entschädigung für getötete Schafe ist um einiges niedriger als in manch anderem Bundesland. Auch sonst gibt es so gut wie keine Unterstützung um z.B. die notwendigen Elektrozäune aufzustellen.

Es ist rausgekommen, dass damit zu rechnen ist, dass insgesamt in Österreich in den kommenden Jahren immer wieder Wölfe einwandern und  herumziehen werden und auch neue Rudeln bilden werden.
Rudel sind stabile Einheiten mit 2 Elterntieren und Jungtieren.
Sobald die Jungtiere geschlechtsreif werden (2tes Jahr) müssen diese das Rudel verlassen und ziehen dann herum um ein neues Rudel zu bilden in einem eigenen Territorium.
Es gibt in Deutschland 70 Rudel und ca. 500 Wölfe, auch in der Schweiz gibt es schon seit längerem viele Rudel, auch in Italien (Rudel unter anderem in der Nähe von Rom und Mailand), Slowakei, Tschechien, Polen, Frankreich, Slowenien.
D.h. abschießen und Augen zu in Österreich, wäre keine Lösung (sogenannte 4 S Lösung, die auch von einer Person in einem Gespräch angesprochen wurde: Sehen, Schießen, Scharren, Schweigen)!

Es war eine Frau anwesend, die eine Schafherde in Mauerbach hat (und 2 Esel) und ihre Tiere seit den Vorfällen so gut wie nicht mehr aus dem Stall lässt. Sie meinte, es wäre unmöglich diesen Zaun aufzustellen: arbeitstechnisch, Zeitmangel, Pflege, finanziell, Stromversorgung, unebenes Gelände, usw.

Wir wollen uns diesem Thema weiterhin widmen und uns für eine ausreichende Förderung und Unterstützung für praktikable Herdenschutzmaßnahmen aller Landwirten einsetzen. Wir wollen, dass es auch in Zukunft möglich ist, Weidevieh auf den Wiesen zu halten, da es sowohl für die Gesundheit der Tiere (und damit der Qualität des Fleisches) als auch der Artenvielfalt auf Wiesen wichtig ist und zur Charakteristik unserer Landschaft beiträgt!!!

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